Kiew: Zug in russisch kontrolliertem Gebiet wurde gesprengt
Im von russischen Truppen kontrollierten Gebiet Saporischschja ist laut dem ukrainischen Militärgeheimdienst Samstag ein Güterzug gesprengt worden.

In einem von russischen Truppen kontrollierten Teil des Gebiets Saporischschja ist nach Angaben des Kiewer Militärgeheimdienstes ein Güterzug gesprengt worden. Der Vorfall ereignete sich demnach bereits in der Nacht zu Samstag.
Ein Zug mit Treibstofftanks und Güterwagons sei infolge einer Explosion auf dem Gleisbett entgleist, hiess es in der Mitteilung. Es habe sich um einen Militärzug gehandelt, der in Richtung der von Russland annektierten Schwarzmeer-Halbinsel Krim unterwegs gewesen sei.
Durch die Explosion sei eine wichtige logistische Verkehrsader des russischen Militärs in den besetzten Gebieten der Region Saporischschja und der Krim unterbrochen worden.
Russland äusserte sich nicht zu dem Vorfall. Unabhängig liessen sich die Angaben zunächst nicht überprüfen.
Tote und Verletzte nach Brückeneinstürzen in Russland
Die Mitteilung erfolgte, nachdem es in der Nacht auf Sonntag zwei Vorfälle in Russland gab. In den an die Ukraine grenzenden Gebieten Kursk und Brjansk entgleisten zwei Züge nach Brückeneinstürzen.
Während der Gouverneur der monatelang teils von ukrainischen Truppen besetzten Region Kursk, Alexander Chinschtejn, nach ersten Informationen von einem Verletzten schrieb, waren die Folgen in Brjansk deutlich schwerer. Dort kamen laut Gouverneur Alexander Bogomas 7 Menschen ums Leben und etwa 70 wurden verletzt, darunter drei Kinder. Er bestätigte Berichte über eine Explosion der Brücke.
Das russische Ermittlungskomitee stufte die Brückeneinstürze als Terrorakt ein. Die Ukraine wehrt sich seit mehr als drei Jahren gegen einen russischen Angriffskrieg. Ukrainische Geheimdienste verüben regelmässig Sabotageakte und Anschläge auf russischem Gebiet.
Verhandlungen trotz anhaltender Konflikte
Die Vorfälle ereigneten sich kurz vor der von Moskau vorgeschlagenen Fortsetzung direkter Gesprächen mit Kiew über eine mögliche künftige Beendigung des Krieges. Russland hatte eine weitere Verhandlungsrunde in Istanbul für Montag annonciert, Kiew liess die Teilnahme bislang offen. Die Kriegsparteien nahmen Mitte Mai erstmals seit 2022 wieder direkte Verhandlungen auf.