Blackout

Überspannung liess Strom in Spanien und Portugal ausfallen

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Portugal,

Ende April fiel in Spanien und Portugal stundenlang der Strom aus. Ein Untersuchungsbericht liegt vor, doch viele Fragen bleiben offen.

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Spaniens Umweltministerin Sara Aagesen hat nun einen Untersuchungsbericht zu den Ursachen für den historischen Blackout vom 28. April vorgelegt. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • In Spanien und Portugal kam es im April zu einem historischen Stromausfall.
  • Ein Bericht zu den Ursachen wurde nun vorgelegt.
  • Demnach löste eine Überspannung im Netz eine Kettenreaktion aus.

Gut sieben Wochen nach dem historischen Stromausfall auf der Iberischen Halbinsel ist ein Untersuchungsbericht zu den Ursachen vorgelegt worden. Grund für den stundenlangen Blackout am 28. April in Spanien und Portugal sei eine zu hohe Spannung im Netz gewesen, sagte Spaniens Vizeregierungschefin und Umweltministerin Sara Aagesen in Madrid.

Das löste eine Kettenreaktion von Schutzabschaltungen aus. Für einen Cyberangriff hätten sich keine Anhaltspunkte gefunden, betonte Aagesen.

Zwei Verantwortliche für Überspannung genannt

Die zu hohe Spannung im spanischen Stromnetz sei durch mehrere Faktoren ausgelöst worden. Zum einen habe der Netzbetreiber Red Eléctrica die Produktion von Strom nicht mit der «nötigen Vorsicht» geplant. Gemeint ist damit, dass nicht genügend Anlagen zur Stromerzeugung eingeplant waren, die wie klassische Kraftwerke mit Turbinen arbeiten, die Überspannungen im Netz besser abfedern können als die meisten Solar- oder Windkraftwerke.

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Der Blackout kostet Spanien umgerechnet etwa eine Milliarde Franken. - keystone

Aber zum anderen hätten sich auch die Betreiber konventioneller Kraftwerke, also Kombikraftwerke, Atomkraftwerke und Wasserkraftwerke, «unsachgemäss verhalten», sagte Aagesen. Sie hätten nicht genügend Überspannung aus dem Netz aufgenommen und andere Kraftwerke hätten sich wegen der Überspannung vom Netz abgekoppelt, obwohl sie das nach den Systemvorgaben gar nicht gedurft hätten.

Warum Red Eléctrica zu unvorsichtig plante und Kraftwerksbetreiber sich falsch verhielten, blieb jedoch zunächst offen. Aagesen deutete hier nur mangelnde Koordination, unklare Zuständigkeiten und fehlende Transparenz im Gesamtsystem an.

Zusätzliche Anlagen für die Netzstabilität

Um ein Stromnetz mit einem immer höheren Anteil an Sonnen- und Windkraftanlagen stabil zu halten, sind Experten wie etwa von der Bundesnetzagentur zufolge zusätzliche Investitionen notwendig. So können Synchronkondensatoren als grosse rotierende Maschinen die stabilisierende Funktion klassischer Turbinen in konventionellen Kraftwerken ersetzen.

Dies könne auch von intelligenten Wechselrichtern von Sonnen- und Windkraftanlagen übernommen werden, die aktiv Spannung und Frequenz im Netz regelten. Wichtig könnten auch grosse Batteriespeicher sein, die in Millisekunden Leistung abgeben oder aufnehmen und das Netz so stabil halten.

Kommentare

User #4487 (nicht angemeldet)

Na klar, Überspannung! Und dafür haben sie nun mehrere Wochen gebraucht um das heraus zu finden? So ein Blödsinn! Darf wohl wieder einmal mehr, die Wahrheit nicht gesagt werden, sonst würde man hinstehen und sagen, dass man gehackt wurde! Aber eine sochle Anfälligkeit darf man natürlich nicht gross Kund tun!

User #9822 (nicht angemeldet)

Bereits am 29 April berichtete New York Times, dass der hohe Anteil an Solarenergie im Netz, der zu dieser Zeit etwa 60 % betrug, führte zu geringer Trägheit im System, was die Spannungsschwankungen verstärkte. Dies führte zu einer Kettenreaktion, die das gesamte Netz kollabieren ließ. Auch Bloomberg berichtete zur selben Zeit, dass Spannungsschwankungen durch den hohen Anteil erneuerbarer Energien mit zu geringer Netzträgheit den Stromausfall verursachten. Red Eléctrica hatte vor solchen Risiken gewarnt, aber es wurden keine ausreichenden Massnahmen ergriffen.

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