Über 1000 Kameras überwachen Briten beim Social-Distancing
In mehreren britischen Städten analysieren KI-Scanner das Verhalten der Fussgänger. Die Daten werden von der Regierung zur Bekämpfung des Coronavirus genutzt.

Das Wichtigste in Kürze
- In Grossbritannien überprüfen Scanner den Abstand zwischen einzelnen Fussgängern.
- Damit sollen bessere Entscheidungen im Kampf gegen das Coronavirus gefällt werden können.
- Eine Durchsetzung der Abstandsregeln sei laut Hersteller aber nicht möglich.
Über 1000 KI-Scanner überwachen auf den Strassen von Grossbritannien die Abstandsregelung bei Fussgängern. Ursprünglich wurden die Kameras zur Kontrolle des Verkehrsflusses hergestellt, schreibt «Daily Mail». Nun wurden sie in den Städten Kent, Oxford, Cambridge und Nottingham mit einer weiteren Funktion ausgestattet. Die Kameras erkennen neu auch Passanten und können den Abstand zwischen einzelnen Personen messen.
Cameras powered by AI are monitoring social distancing on UK streets
— Crime Cam (@Crime_Cam) October 8, 2020
Vivacity video analytics uses the latest technology to accurately detect and analyse traffic movement. pic.twitter.com/soQWfuMMQV
Was im ersten Moment wie eine rigorose Überwachungsmassnahme wirkt, unterstützt die Regierung in Wirklichkeit beim Fällen von politischen Entscheidungen. Mit den gesammelten Daten können die Corona-Massnahmen überprüft und nach der Lancierung neuer Regeln deren Effizienz kontrolliert werden.
Werden die Briten überwacht?
Doch die 1000 Filmkameras sorgen auch für Bedenken bezüglich des Datenschutzes. Der CEO des Sensor-Herstellers Vivacity, Peter Mildon, garantiere jedoch die Sicherheit aller persönlicher Daten. Das Videomaterial werde weder gestreamt noch aufgenommen oder von einer Person durchgeschaut.
Die gesammelten Daten werden anstatt von Menschen von einem Algorithmus ausgewertet. Diese werden dann in eine Statistik verarbeitet und einmal monatlich an das britische Verkehrsministerium weitergegeben. Eine Durchsetzung der Abstandsregelung sei mit den Sensoren nicht möglich, beruhigt Mildon laut der Zeitung.