Die türkische Regierung hat mit drastischen Worten auf die Kritik des französischen Präsidenten Emmanuel Macron an der Offensive Ankaras in Nordsyrien reagiert.
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Erdogan (l.) und Macron sollen sich am Dienstagnachmittag treffen. - AFP/Archiv
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Türkei wirft Frankreich Finanzierung von «Terrororganisation» in Syrien vor.
  • Präsident Macron beschwerte sich wegen der türkischen Offensive gegen die YPG-Miliz.

Der türkische Aussenminister Mevlüt Cavusoglu warf Macron nach einem Bericht der staatlichen türkischen Nachrichtenagentur Anadolu vor, eine «Terrororganisation» zu finanzieren und diese regelmässig im Elysée-Palast zu empfangen. Macron dürfe nicht vergessen, dass die Türkei Nato-Mitglied ist und dass Frankreich seinen Verbündeten zur Seite stehen müsse.

Macron hatte sich zuvor nach Gesprächen mit Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg in Paris erneut über die einseitige Entscheidung der türkischen Regierung zur Offensive gegen die kurdische YPG-Miliz in Nordsyrien beschwert.

Der Einmarsch in Nordsyrien gefährde den Kampf gegen den IS

Zwar respektiere er die Sicherheitsinteressen der Türkei, sagte Macron. Aber das Land könne nicht Solidarität einfordern und zugleich seine Verbündeten bei der Offensive vor «vollendete Tatsachen» stellen. Zudem gefährde der Einmarsch in Nordsyrien den Kampf gegen die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS).

Nach dem Abzug der US-Truppen Anfang Oktober hatte die Türkei eine Offensive gegen die YPG gestartet, die zur Eroberung eines 120 Kilometer langen Grenzstreifens führte. Die Türkei betrachtet die Präsenz der YPG an ihrer Grenze als Bedrohung, da sie eng mit den kurdischen PKK-Rebellen in der Türkei verbunden ist.

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