Treffen mit Donald Trump: «Putins Taktik hat wieder zugeschlagen»

Belinda Schwenter
Belinda Schwenter

Russland,

Kommende Woche wollen sich Donald Trump und Wladimir Putin zu Gesprächen über eine Beendigung des Ukraine-Krieges treffen. Experten ordnen das Treffen ein.

Donald Trump Wladimir Putin
Donald Trump und Waldimir Putin wollen sich kommende Woche treffen. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Donald Trump und Wladimir Putin treffen sich kommende Woche für ein Gespräch.
  • Die beiden Staatschefs wollen über die Beendigung des Ukraine-Kriegs sprechen.
  • Der deutsche Experte Thomas Jäger sagt: «Putins Taktik hat wieder einmal zugeschlagen.»

Russland führt seit mehr als drei Jahren einen zerstörerischen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Donald Trump hatte immer wieder erklärt, den Krieg rasch beenden zu wollen.

Nun wollen sich der US-Präsident und Wladimir Putin kommende Woche erstmals persönlich zu Gesprächen über eine Beendigung des Krieges treffen. Beide Seiten erklärten, die Zeit sei reif für einen solchen Gipfel.

Tag und Ort stehen bisher noch nicht fest. Zu dem bevorstehenden Treffen der beiden Staatschefs haben sich inzwischen mehrere Experten geäussert.

«Putins Taktik hat wieder einmal zugeschlagen»

Gegenüber «NTV» sagt der Kölner Politik-Experte Thomas Jäger: «Putins Taktik hat wieder einmal zugeschlagen. Immer wieder auf Zeit zu spielen, so zu tun, als sei er gesprächsbereit, ohne dass er es ist.»

In den letzten Wochen habe es so gewirkt, als würde Trump einen härteren Kurs gegenüber Russland fahren.

All das spiele jetzt aber keine Rolle mehr. Das gestellte Ultimatum und die Sanktionen gegen Putin seien wegen des Treffens vom Tisch. «Man muss ja erstmal sehen, wie das Ganze ausgeht», sagt Jäger.

Ein Treffen mit dem US-Präsidenten sei für Putin «der grösste diplomatische Erfolg überhaupt, ohne irgendeine Vorbedingung zu erfüllen», so Jäger.

Der Experte zeigt sich erstaunt: «Ohne irgendetwas zuzugestehen, bekommt er dieses Treffen geschenkt. Das ist schon wirklich aussergewöhnlich.»

«Russland ist in der Ukraine aktuell militärisch im Vorteil»

In einem Interview mit der «ARD-Tagesschau» äussert sich auch Russland-Experte Janis Kluge zum geplanten Treffen. Er glaube nicht, dass sich aus russischer Perspektive viel verändert habe.

Der Leiter der Forschungsgruppe Osteuropa und Eurasien bei der Stiftung Wissenschaft und Politik in Berlin sagt: «Russland ist in der Ukraine aktuell militärisch im Vorteil. Und es ist weit davon entfernt, seine selbst erklärten Minimalziele zu erreichen.»

Glaubst du an einen baldigen Frieden im Ukraine-Krieg?

Mit der Verständigung auf dieses Gespräch habe Putin jetzt wieder die Initiative übernommen. Dies, nachdem der Druck durch das Ultimatum von Donald Trump etwas zugenommen habe. «Putin hat damit sozusagen die Flucht nach vorne angetreten», so Kluge im Interview.

Gipfel für Donald Trump ein willkommener Ausweg

Von dem Gespräch erwartet der Experte, dass Putin «vermutlich Bedingungen stellen» werde. Und er werde versuchen, die Europäer und Trump auseinanderzutreiben oder die Europäer als Hindernis zum Frieden darzustellen.

Ukraine Krieg
Russland führt seit mehr als drei Jahren einen zerstörerischen Angriffskrieg gegen die Ukraine – Donald Trump will diesen schon länger beenden. - keystone

Der Experte fügt hinzu: «Er wird sicher erneut versuchen, die Legitimität von Selenskyj infrage zu stellen und ihn als Hindernis darzustellen. Letztlich geht es für Putin um das Erreichen seiner Ziele mit anderen Mitteln.»

Und weshalb lässt sich Donald Trump überhaupt darauf ein? «Aus meiner Sicht ist der Gipfel für Trump ein willkommener Ausweg, um aus seinem Ultimatum wieder herauszukommen», so Kluge.

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Kommentare

User #6247 (nicht angemeldet)

es waren schon immer psychisch kranke Menschen, die Krieg geführt haben. Grössenwahn und Manie und Sucht. Das wissen wir ja aber anscheinend ist es nicht möglich diese Menschen zu stoppen.

User #5829 (nicht angemeldet)

Interessant ist ein Blick in US Medien und Podcasts. Trump steht das Wasser bis zum Hals wegen der Epstein Affäre, die derzeit die USA weit mehr beschäftigt als der Ukraine Krieg. Vielen Amis dämmert, dass Trump sie massiv belügt, denn er will die Epstein Akten nicht wie versprochen öffentlich machen, sondern hat offenbar Grund, sie zu vertuschen. Er braucht das ganz grosse Ablenkungsmanöver von der Epstein Affäre, und das ist das Treffen mit Putin. Und dass Putin Trump in der Hand hat, weil er etwas über Trump weiss, was nicht ans Licht kommen darf, ist ein öffentliches Geheimnis. Das sind die Hintergründe dieses Treffens. Trump trifft unterwürfig seinen Boss aus Russland.

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