Tonnenschweres Gerüst auf Notre-Dame wird abgebaut

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Frankreich,

Rund 14 Monate nach dem verheerenden Brand in der Pariser Kathedrale Notre-Dame hat die Absicherung des einsturzgefährdeten Gewölbes begonnen.

Notre-Dame am 16. April 2019
Notre-Dame am 16. April 2019 - AFP/Archiv

Das Wichtigste in Kürze

  • Komplizierte Demontage an der Pariser Kathedrale .

Arbeiter bereiteten am Montag die Demontage eines tonnenschweren Eisengerüsts vor, das bei dem Brand teilweise geschmolzen war und auf dem Gewölbe lastet. Durch die Coronavirus-Pandemie waren die Arbeiten rund sechs Wochen lang zum Stillstand gekommen.

Die öffentliche Gesellschaft, die mit der Restaurierung der mehr als 850 Jahre alten Kathedrale beauftragt ist, spricht von einer «sehr heiklen, sehr komplizierten» Demontage. Sie soll den ganzen Sommer über andauern. Chefarchitekt Philippe Villeneuve hatte immer wieder vor einem möglichen Einsturz des Gewölbes gewarnt, auf dem das Gerüst lastet.

«Wenn alles beendet ist, werden wir sehr erleichtert sein», sagte der Generalbevollmächtigte der Notre-Dame-Stiftung, Christophe Rousselot. «Es könnten auch Stücke aus dem Gerüst herausfallen und einen Teil der Mauern der Kathedrale beschädigen.»

Die Eisenkonstruktion ist 200 Tonnen schwer und besteht aus rund 40.000 Teilen. Die Arbeiten finden grösstenteils auf 40 Metern Höhe statt. Das Gerüst war vor dem Brand für Restaurierungsarbeiten am Spitzturm von Notre-Dame angebracht worden. Der Turm sowie weite Teile des Dachs der Kathedrale stürzten bei dem Feuer jedoch ein.

Das Gerüst wurde zunächst befestigt und auf drei Ebenen mit Metallträgern stabilisiert. Ein zweites Gerüst wurde den Angaben zufolge aufgestellt, um nun die Abbauarbeiten zu ermöglichen. Zwei Teams aus jeweils fünf Industriekletterern sollen ab Dienstag damit beginnen, die eingeschmolzenen Metallrohre zu zersägen.

Die gesamten Sicherungsarbeiten an der Kathedrale sollen bis Ende des Jahres abgeschlossen sein. Der eigentliche Wiederaufbau kann beginnen, wenn über die Form entschieden ist. Umstritten ist bisher etwa, ob der eingestürzte Spitzform in traditioneller Form wiederaufgebaut werden soll, was Chefarchitekt Villeneuve befürwortet, oder ob sich Präsident Emmanuel Macron mit seinem Wunsch nach einer Modernisierung durchsetzt. Architekten haben unter anderem einen Turm aus Glas vorgeschlagen oder einen in Form einer Flamme.

Für den Wiederaufbau haben Privatleute und Firmen aus aller Welt mehr als 900 Millionen Euro an Spenden zugesagt. Wie viel Geld das Projekt schlussendlich kosten wird, ist aber noch offen.

Wegen der Corona-Pandemie waren die Bauarbeiten an dem Gotteshaus Mitte März ausgesetzt worden, Ende April wurden sie fortgesetzt. Seit Ende Mai ist der Vorplatz der Kathedrale erstmals wieder für die Öffentlichkeit frei betretbar.

Das Feuer im Dachstuhl von Notre-Dame war am Abend des 15. April 2019 ausgebrochen. Als mögliche Ursache gelten ein Kurzschluss oder eine achtlos weggeworfene Zigarette. Staatschef Macron hat versprochen, die Kirche bis zum Sommer 2024 wieder aufzubauen. Dieser Zeitplan galt bereits vor der Corona-Krise als sehr optimistisch.

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