Erst Gerhard Richter, dann Bertolt Brecht - diese Rollen hat der Schauspieler Tom Schilling als persönliche Belastung erlebt.
Tom Schilling als Bertolt Brecht im Dokudrama «Brecht». Foto: Stefan Falke
Tom Schilling als Bertolt Brecht im Dokudrama «Brecht». Foto: Stefan Falke - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Schauspieler Tom Schilling (37) hat die Nase voll davon, immer wieder schlaue Menschen zu spielen.
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«Keine Künstler mehr, nie mehr kluge Intellektuelle. Das ist schon mal sicher», sagte Schilling den Zeitungen der Funke-Mediengruppe.

Der Berliner hatte zuletzt fürs Kino den Maler Gerhard Richter und im Fernsehen den Dramatiker Bertolt Brecht gespielt. Er habe das als Belastung erlebt. «Ich mache mir doch selbst schon immer einen Kopf über alles. Dann noch lauter kluge Dinge zu sagen, diese Last, diese Schwere, ständig zu reflektieren, das zehrt ganz schön.»

Ehrgeiz zu einer Hollywood-Karriere habe er nicht um jeden Preis. «Film kann auch ein schnödes, herzloses Business sein, wo es heisst: Du hast einen Vertrag, sag deine Sätze. Diese Art von Arbeit interessiert mich gar nicht», sagte Schilling. «In den USA, das ist kein Klischee, muss man sich auch ein bisschen geil finden und sich selbstbewusst inszenieren können. Der Teppich scheint da wichtiger als das, was sich drinnen abspielt. Das liegt mir so gar nicht.»

Ausserdem seien viele Angebote kaum attraktiv: «Bei den meisten Angeboten, die man als Deutscher im Ausland bekommt, bist du doch nur in einem mittelmässigen Film der dritte Nazi von rechts.»

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