Tödlicher Maskenstreit in Bad Kreuznach: Kollege des Opfers sagt aus
Ein mutmasslicher Täter hat die Aushilfe an einer Tankstelle erschossen. Vor Gericht muss er sich für den Mord und den unerlaubten Waffenbesitz verantworten.

Das Wichtigste in Kürze
- Im September 2021 wurde ein Mitarbeiter an einer Tankstelle in Rheinland-Pfalz ermordet.
- Der Täter trug keine Maske und durfte deshalb kein Bier kaufen.
- Vor Gericht hat nun ein Kollege des 20-jährigen Opfers ausgesagt.
Der Prozess um den tödlichen Schuss auf einen Tankstellen-Mitarbeiter in Idar-Oberstein in Rheinland-Pfalz schreitet voran. Ein Kollege des Opfers hat vor dem Landgericht Bad Kreuznach ausgesagt. Die Anklage lautet auf Mord und unerlaubten Waffenbesitz.
Er äusserte sich am Freitag zu den psychischen Folgen der Tat: «Das Arbeiten ist eine gute Ablenkung», sagte der 30-jährige Mitarbeiter der Tankstelle. Seine Schicht sollte unmittelbar nach der des 20-jährigen Opfers beginnen.
Die Tat habe Spuren hinterlassen: Wenn jemand ohne Maske in die Tankstelle kommt, «da sagt man nichts mehr, um Konflikten aus dem Weg zu gehen».
Täter erschoss Mitarbeiter, weil er kein Bier kaufen durfte
Der 50 Jahre alte mutmassliche Täter ist wegen Mordes und unerlaubtem Waffenbesitz angeklagt. Er hatte in einem früheren Prozesstermin die Tat gestanden und mittels einer von seinem Verteidiger verlesenen Stellungnahme umfassend ausgesagt. Laut Ermittlungen wollte er am 18. September 2022 an der Tankstelle Bier kaufen, was ihm der 20-jährige Mitarbeiter verwehrte, weil der Mann keine Maske trug.
Nach einer Diskussion mit dem Schüler, der als Aushilfe an der Tankstelle jobbte, verliess er die Tankstelle. Um «ein Zeichen zu setzen» soll er später zurückgekommen sein. Er verwickelte den jungen Mann in einen Streit und erschoss ihn.
Der Fall hatte bundesweit grosses Entsetzen und eine Diskussion über zunehmende Radikalität im Streit um Corona-Beschränkungen ausgelöst. Eigentlich war am Freitag die Aussage der Partnerin des Angeklagten vorgesehen. Dazu kam es aber nicht.