In Frankreich wurde gestern Freitag ein Lehrer Opfer einer islamistischen Terror-Attacke. Nun reagiert die Regierung.
Lehrer mit Messer getötet.
Hier stehen Polizisten vor der Schule in Arras (F), wo im Oktober ein Lehrer mit einem Messer getötet wurde. - ap

Das Wichtigste in Kürze

  • Im französischen Arras hat ein Mann am Freitag einen Lehrer mit einem Messer getötet.
  • Der Angreifer, ein 20-jähriger Tschetschene, wurde festgenommen.
  • Nun mobilisiert Frankreich bis zu 7000 Soldaten seiner Antiterroreinheit.
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Nach der tödlichen Messerattacke eines Islamisten in einer Schule will Frankreich bis zu 7000 Soldaten der Antiterroreinheit «Sentinelle» mobilisieren.

Die Soldaten sollen bis zum Montag landesweit und bis auf weiteres zum Einsatz kommen. Das berichtete der Radiosender RTL unter Berufung auf den Elysée-Palast am Samstag.

Am Freitag hatte ein islamistisch radikalisierter Mann in einem Gymnasium im nordfranzösischen Arras einen Lehrer mit einem Messer getötet. Zudem hat er drei weitere Menschen schwer verletzt.

Höchste Terrorwarnstufe

Frankreich hatte am Freitag vor dem Hintergrund der Attacke und der aktuellen Lage im Nahosten die höchste Terrorwarnstufe verhängt.

Diese ermöglicht insbesondere die aussergewöhnliche Mobilisierung von Mitteln. Zudem wird die Verbreitung von Informationen, die die Bürger in einer Krisensituation schützen können, möglich.

Der 20 Jahre alte Täter stammt aus Tschetschenien und soll während seines Angriffs «Allahu Akhbar» (Arabisch für: «Gott ist gross») gerufen haben. Die Polizei konnte den Angreifer mit einem Taser ausser Gefecht setzen und festnehmen.

Auch mehrere Familienmitglieder des Angreifers wurden Medienberichten zufolge in Gewahrsam genommen. Darunter seine Schwester, seine Mutter, sein Onkel und zwei seiner Brüder.

Bruder von Angreifer soll Anschlag geplant haben

Der ältere Bruder des Angreifers wurde 2019 wegen der Vorbereitung eines Anschlags auf den französischen Präsidentenpalast festgenommen. Er wurde als Mitglied einer terroristischen Organisation zu einer Haftstrafe verurteilt. Das berichtet die Zeitung «Le Parisien» unter Verweis auf die Behörden.

Die Attacke fand fast auf den Tag genau drei Jahre nach dem tödlichen Angriff auf den Geschichtslehrer Samuel Paty statt. Der 47-Jährige war am 16. Oktober 2020 in einem Pariser Vorort von einem Angreifer getötet und dann enthauptet worden.

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