Bei den Landtagswahlen in Tirol hat die ÖVP, Partei von Bundeskanzler Nehammer, im Vergleich zu den letzten Wahlen rund zehn Prozentpunkte verloren.
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Der ÖVP-Kandidat Franz Hörl - keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die konservative ÖVP hat in Tirol bei den Landtagswahlen grosse Verluste hinnehmen müssen.
  • Die Partei des Kanzlers Karl Nehammer verlor rund zehn Prozentpunkte.
  • Mit 34,5 Prozent der Stimmen erreichte sie ein historisches Tief.

Bei den Landtagswahlen in Tirol muss die konservative ÖVP gewaltige Verluste hinnehmen. Im Vergleich zu den letzten Wahlen verlor die Partei von Kanzler Nehammer laut Hochrechnungen rund zehn Prozent.

Mit 34,5 Prozent ist man trotzdem noch klar die Partei mit den meisten Stimmen. Jedoch wurde das bisherige Tief, welches bei 39,3 Prozent lag, klar unterboten.

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Der SPÖ-Spitzenkandidat in Tirol, Georg Dornauer. - keystone

Die sozialdemokratische SPÖ und die rechte FPÖ verzeichnen Stimmengewinne und können den Wahl-Experten zufolge mit jeweils rund 19 Prozent rechnen. Die liberalen Neos sehen die Hochrechnungen bei rund sechs Prozent, die Liste Fritz bei zehn Prozent. Die Grünen, aktuell Koalitionspartner der ÖVP, kommen nach diesen Angaben auf rund acht Prozent.

ÖVP-Spitzenkandidat Anton Mattle hatte im Wahlkampf eine Koalition mit der FPÖ ausgeschlossen. Der 59-jährige Wirtschaftsminister des Bundeslands hatte mit einem eher geringen Bekanntheitsgrad zu kämpfen. Der langjährige Ministerpräsident Günther Platter hat seinen Posten erst mit der Wahl abgegeben. Dadurch fehlte Mattle ein etwaiger Amtsbonus.

Korruptionsermittlungen in Tirol schaden dem Image der Partei

Die ÖVP in Tirol spürte auch bundespolitisch Gegenwind. Die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft wegen Korruptionsvorwürfen gegen ehemalige ÖVP-Spitzenpolitiker trüben das Image der Partei.

Die ÖVP stellt in Tirol seit 77 Jahren den Ministerpräsidenten. Die Landtagswahl ist Auftakt einer Wahlserie in Österreich.

Am 9. Oktober wird der Bundespräsident gewählt. 2023 folgen drei weitere Landtagswahlen.

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