Thalys-Attentäter wollte «amerikanische Soldaten» töten

AFP
AFP

Frankreich,

Gut fünf Jahre nach dem Anschlag in einem Hochgeschwindigkeitszug nach Paris mit zwei Verletzten hat der Täter die Pläne vor Gericht gestanden.

Der Hauptangeklagte Khazzani (li.) auf einer Gerichtszeichnung
Der Hauptangeklagte Khazzani (li.) auf einer Gerichtszeichnung - AFP

Das Wichtigste in Kürze

  • Khazzani bestätigt vor Pariser Gericht islamistischen Anschlagsplan.

Der Marokkaner Ayoub El Khazzani sagte am Mittwochnachmittag in dem Pariser Prozess, er habe in dem Thalys nach seinem Zusteigen in Brüssel «amerikanische Soldaten» und «Leute der Europäischen Kommission» töten wollen.

Zu seinem Motiv gab der 31-Jährige Entsetzen über zivile Opfer bei westlichen Luftangriffen in Syrien an. Khazzani betonte, er habe auf Geheiss des Dschihadisten Abdelhamid Abaaoud gehandelt, der unter anderem als Drahtzieher der Anschläge vom November 2015 mit 130 Toten in Paris gilt.

Abaaoud habe ihm erläutert, Amerikaner seien «junge starke Männer, die Englisch sprechen». Solche habe er in dem Zug auch ausfindig gemacht, kurz vor der Tat habe er aber Skrupel bekommen.

Als er dann mit einer Kalaschnikow, einem Messer und einer Pistole bewaffnet aus einer Toilette getreten sei, habe ein Passagier versucht, ihm das Schnellfeuergewehr zu entreissen, woraufhin er mit der Pistole auf ihn geschossen habe. Ein US-Soldat im Zug habe ihn dann niedergerungen. Er habe zuvor zwar auf dessen Kopf gezielt, aber nicht schiessen können, weil es «zu viel» für ihn gewesen sei.

Der Richter liess Zweifel an den Skrupeln des Täters erkennen. Die Anklage geht davon aus, dass Khazzani viele Menschen töten wollte und dies nur durch das mutige Eingreifen der Reisenden verhindert wurde. Der Marokkaner hatte sich vor der Tat der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) in Syrien angeschlossen. Wegen versuchten Mordes und Mitgliedschaft in einer Terrororganisation droht ihm in Frankreich lebenslange Haft.

Kommentare

Weiterlesen

Umfrage Coop
709 Interaktionen
Nau.ch-Umfrage
Donald Trump
331 Interaktionen
Melania-Einfluss

MEHR IN NEWS

Jesina Amweg ist das Gesicht des Stadtgeflüsters 2025
Flüstertüte
14'000 Fans in Rot und Weiss ziehen friedlich über die Nydeggbrücke
Von Graffenried
Mit Leidenschaft dabei
Generali

MEHR AUS FRANKREICH

Frankreichs Premier François Bayrou
13 Interaktionen
Plan
jane birkin
4 Interaktionen
Luxushändler
Tour de France
4 Interaktionen
Tour de France