Temperaturrekord in Sibirien und verheerende Brände in der Arktis

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Genève,

Eine ungewöhnliche Hitzewelle hat in Sibirien für einen Temperaturrekord gesorgt. Die WHO meldet rekordhohe Temperaturen in einem der kältesten Orte der Welt.

Auch die Wildgänse in Sibirien haben in diesem Jahr unter den rekordhohen Temperaturen gelitten. (Archivbild)
Auch die Wildgänse in Sibirien haben in diesem Jahr unter den rekordhohen Temperaturen gelitten. (Archivbild) - sda - KEYSTONE/AP/FRANK AUGSTEIN

Das Wichtigste in Kürze

  • Im ersten Halbjahr liegen die Temperaturen 5 Grad Celsius über dem Durchschnitt.
  • Ohne den Klimawandel wäre eine solche Hitzewelle gemäss WHO kaum möglich.

Eine ungewöhnliche Hitzewelle hat in Sibirien für einen Temperaturrekord gesorgt. In der Stadt Werchojansk in Jakutien, die als einer der kältesten bewohnten Orte der Welt gilt, seien am 20. Juni rekordhohe 38 Grad gemessen worden, berichtete die WMO in Genf.

In den Monaten Januar bis Juni lagen die Temperaturen 5 Grad Celsius über dem Durchschnitt der Jahre 1981 bis 2010.

Im Juni allein seien es 10 Grad über dem Durchschnitt gewesen, teilte die Weltwetterorganisation weiter mit.

Waldbrände in Sibirien
Qualm steigt von einem Waldbrand in der Reghion Krasnojarsk auf. - dpa

Derzeit sei das Wetter in der Region unter anderem durch eine Nordverlagerung des Jetstreams beeinflusst. Trotzdem wäre eine solche Hitzewelle nach einer Analyse von WMO-Experten ohne den Klimawandel praktisch unmöglich gewesen.

Brände innerhalb des Polarkreises

«Die Arktis erwärmt sich doppelt so schnell wie die ganze Welt im Durchschnitt», sagte WMO-Generalsekretär Petteri Taalas. Die Entwicklung habe weitreichende Folgen. «Die Pole beeinflussen Wetter und Klima in niedrigeren Breitengraden, wo Hunderte Millionen Menschen leben.»

Das zweite Jahr in Folge tobten wegen der Hitze innerhalb des Polarkreises verheerende Brände. Das nördlichste zur Zeit aktive Feuer befinde sich weniger als acht Kilometer vom Arktischen Ozean entfernt, so die WMO. Auf russischen Satellitenaufnahmen seien am 22. Juli 188 wahrscheinliche Brandherde zu sehen gewesen.

Temperaturrekord in Sibirien
Das von Greenpeace Russland veröffentlichte Foto zeigt einen Waldbrand in der Region Krasnojarsk. Das Russland-Team von Greenpeace Russland hat Waldbrände in der Region Krasnojarsk dokumentiert. - Julia Petrenko/Greenpeace Russland via AP/dpa

«Der Sommer 2019 war insgesamt in Bezug auf die Brände in hohen Breitengraden ungewöhnlich, 2020 scheint sich ähnlich zu entwickeln.» So zitierte die WMO den Wissenschaftler Mark Parrington vom europäischen Kopernikus-Atmosphärenüberwachungsdienst (CAMS). Die sibirische Hitzewelle habe den Eisrückgang an den arktischen Küsten beschleunigt, besonders seit Ende Juni, berichtete die WMO.

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