Tausende Menschen haben in Prag gegen Tschechiens Regierung protestiert. Sie kritisieren die Nato und forderten einen Stopp der Militärhilfe für die Ukraine.
Demonstranten in Prag
Demonstranten in Prag - AFP
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Das Wichtigste in Kürze

  • In Tschechien haben Tausende Menschen gegen die Inflation und die Regierung demonstriert.
  • Sie fordern unter anderem einen Stopp der Militärhilfe für die Ukraine.

Unter dem Titel «Tschechien gegen die Armut» demonstrierten sie am Samstag gegen die hohe Inflation und forderten die Mitte-Rechts-Regierung von Ministerpräsident Petr Fiala zum Rücktritt auf. Die Teilnehmer kritisierten auch die Nato und forderten einen sofortigen Stopp der Militärhilfe für die Ukraine.

Die Protestaktion organisiert hatte die neue ausserparlamentarische PRO-Partei. «Wir haben uns heute hier versammelt, um gegen die Armut Stellung zu beziehen», sagte deren Vorsitzender Jindrich Rajchl auf dem Prager Wenzelsplatz. Er wünsche sich eine Regierung, die sich «zuerst um die Interessen tschechischer Bürger kümmert».

Ukraine-Konferenz
Petr Fiala, Präsident der Tschechischen Republik, spricht an der Ukraine-Konferenz in Lugano. - Youtube

Gegner von Fialas Regierung werfen ihr vor, sich mehr um die Ukraine als um das eigene Land zu kümmern. Tschechische Medien berichteten, ein Demonstrant habe die Menge per Megafon aufgefordert, die ukrainische Flagge vom Gebäude des Nationalmuseums herunterzureissen.

Rekordinflation in Tschechien

Tschechien kämpft seit einem Jahr mit einer Rekordinflation. Diese ist vor allem auf den Anstieg der Energiepreise im Zuge des Ukraine-Krieges zurückzuführen. Im Februar lag die Inflation bei 16,7 Prozent, fast doppelt so hoch wie in Deutschland lag die Teuerungsrate mit 8,7 Prozent.

Tschechien hat seit Beginn der russischen Invasion im Februar vergangenen Jahres erhebliche militärische und humanitäre Hilfe für die Ukraine geleistet.

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