Tausende Libanesen haben am Freitag erneut gegen die Korruption der Regierung und schlechte Lebensbedingungen protestiert. Dabei wurden zwei Menschen getötet.
libanon whatsapp
Seit Donnerstag gehen die Menschen im Libanon auf die Strasse. - AFP

Das Wichtigste in Kürze

  • In Libanon wurde erneut gegen Korruption und schlechte Lebensbedingungen protestiert.
  • Dabei gab es zwei Tote und dutzende Verletzte.
Ad

Bei Zusammenstössen zwischen Demonstranten und Sicherheitskräften wurden auf beiden Seiten Dutzende Menschen verletzt, wie die Polizei und das Rote Kreuz mitteilten. Im Rahmen der Proteste kamen nach einem Bericht der staatlichen Nachrichtenagentur NNA auch zwei Unbeteiligte ums Leben.

Es war bereit der zweite Tag in Folge mit Protesten, die sich gegen die säkulare Einheitsregierung von Ministerpräsident Saad Hariri richten. Die Demonstranten legten das öffentliche Leben durch Strassenblockaden und in Brand gesteckte Reifen lahm. «Das Volk fordert den Sturz des Regimes», riefen sie.

libanesen proteste
Viele Libanesen verschaffen ihrem Frust über die Zustände im Land Ausdruck. Foto: Marwan Naamani/dpa - dpa-infocom GmbH

Laut NNA erstickten zwei ausländische Arbeiter in einem von Demonstranten in Brand gesetzt Gebäude. Bisher wurden nach Angaben des Roten Kreuzes mindestens 23 Demonstranten und nach Angaben der Polizei 60 Sicherheitskräfte verletzt.

Banken, staatliche Institutionen, Schulen und Universitäten wurden geschlossen.

Regierungspläne lösten Proteste aus

Auslöser der Proteste waren am Donnerstag veröffentlichte Pläne der Regierung, eine neue Steuer auf Anrufe zu erheben, die über Onlinedienste wie Whatsapp getätigt werden. Die Regierung zog die Idee kurz darauf wieder zurück, doch die Proteste gingen weiter.

Samir Nader, Chef der Denkfabrik Levante Institute for Strategic Affairs, sagte der Nachrichtenagentur AFP, dass die Demonstrationen gegen die gesamte politische Elite gerichtet seien. «Die Proteste sind das Ergebnis einer unter der Misswirtschaft der Regierung leidenden Bevölkerung», sagte er.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

KorruptionWhatsappRegierung