Die Tarifverhandlungen zwischen der Deutschen Bahn und der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) sind erneut gescheitert.
Die Tarifverhandlungen der Lokführergewerkschaft GDL mit der Deutschen Bahn sind nach Angaben des Konzerns erneut gescheitert. (Archvbild)
Die Tarifverhandlungen der Lokführergewerkschaft GDL mit der Deutschen Bahn sind nach Angaben des Konzerns erneut gescheitert. (Archvbild) - sda - KEYSTONE/DPA/SINA SCHULDT

Bei der Deutschen Bahn drohen erneut Streiks. Die vor einigen Wochen wieder aufgenommenen Tarifverhandlungen zwischen der Deutschen Bahn und der Lokführergewerkschaft GDL sind nach Angaben des bundeseigenen Konzerns gescheitert. Die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer habe die Verhandlungen abgebrochen, teilte die Bahn am Donnerstag mit. Zuvor hatte die «Bild»-Zeitung berichtet. Die GDL war zunächst nicht für eine Stellungnahme erreichbar.

«Trotz weitreichender Zugeständnisse der Deutschen Bahn (DB) und trotz des Einsatzes von zwei erfahrenen Moderatoren hat die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) die vertraulichen Tarifverhandlungen mit der Bahn heute frühzeitig platzen lassen», teilte die Bahn mit. Gescheitert seien die Gespräche auch dieses Mal an der Kernforderung der GDL nach einer Absenkung der Wochenarbeitszeit für Schichtarbeiter von 38 auf 35 Stunden. Zudem will die Gewerkschaft unter ihrem Chef Claus Weselsky auch für Teile der Infrastruktur Tarifverträge aushandeln. Beide Punkte lehnt die Bahn bisher ab.

Tarifverhandlungen Anfang November begonnen

Die Tarifverhandlungen bei der Bahn hatten Anfang November begonnen. Schon nach der zweiten Gesprächsrunde erklärte Claus Weselsky die Verhandlungen für gescheitert und leitete eine Urabstimmung ein. Insgesamt viermal legte die GDL mit zwei Warnstreiks und zwei längeren Streiks weite Teile des Bahnverkehrs in Deutschland lahm. Fern-, Regional- und Güterverkehr standen über Tage still.

Den jüngsten Arbeitskampf Ende Januar beendete die GDL vorzeitig und kehrte überraschend an den Verhandlungstisch zurück. Seither wurde hinter verschlossenen Türen miteinander gesprochen. An die Öffentlichkeit drang in dieser Zeit nichts, weder zum Gesprächsfortschritt noch zur Stimmung zwischen beiden Seiten.

Verhandelt worden sei in Berlin. Die Verhandlungen seien vom früheren Bundesinnenminister Thomas de Maizière und Daniel Günther, dem Ministerpräsidenten von Schleswig-Holstein, moderiert worden, hiess es. «Die DB bewertet nun die aktuelle Situation und prüft die nächsten Schritte.»

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