Superbenzin tanken: E10 weiter wenig gefragt

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Deutschland,

E5 oder E10? Bei Superbenzin können Autofahrer immer noch zwischen verschiedenen Kraftstoffen wählen. Einen Unterschied macht nicht nur Preis.

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Im Schnitt der ausgewerteten Mittelklassefahrzeuge war der Stromer billiger als der Verbrenner. Foto: Sven Hoppe/dpa - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Beim Superbenzin greifen Autofahrer in Deutschland weiter überwiegend zur Sorte E5, obwohl diese inzwischen rund 6 Cent pro Liter teurer ist als E10.

Der gewachsene Preisabstand zwischen E5 und E10 «scheint die Kaufbereitschaft für E10 allenfalls geringfügig erhöht zu haben», schreibt das Bundeskartellamt im Jahresbericht 2020 der Markttransparenzstelle für Kraftstoffe, der nun veröffentlicht wurde. Die Bezeichnungen E5 und E10 geben den maximalen Anteil von Ethanol am Kraftstoff an. Bei E5 sind es fünf Prozent, bei E10 ist er doppelt so hoch.

Während E5 und E10 Anfang 2020 annähernd gleich viel gekostet hätten, habe sich der Preisabstand im Laufe des Jahres schrittweise auf etwa 5 Cent erhöht, schreibt das Bundeskartellamt. Die Wettbewerbshüter vermuten, dass die Mineralölgesellschaften damit stärkere Anreize zum Kauf von E10 setzen möchten, um die Vorgaben der Minderung von Treibhausgasen zu erfüllen. Der Anteil von E10 am gesamten Absatz von Ottokraftstoffen stieg aber nur geringfügig an - von gut 12 Prozent im Januar auf 16 Prozent im Dezember 2020.

Nach Angaben des ADAC ist E10 auch aktuell 6 Cent günstiger als E5. In der Vergangenheit habe die Preisdifferenz bisweilen 8 Cent betragen. «Aus unserer Sicht ein echter Grund E10 zu tanken, zumal auch der CO2-Ausstoss durch E10 etwas geringer ist als durch E5», sagte ein Sprecher des Autoclubs. Über 95 Prozent der Autos mit Ottomotor könnten problemlos E10 nutzen. Wenn diese Pkw auch alle damit betankt würden, könnten in Deutschland bis zu drei Millionen Tonnen CO2 jährlich eingespart werden.

Kritiker zweifeln dagegen eine positive Klimabilanz des Ethanolzusatzes an. Ausserdem verweisen sie darauf, dass Anbauflächen für Lebensmittel verloren gehen könnten.

Nach der Untersuchung des Bundeskartellamts gibt es an den Tankstellen weiterhin starke Preisschwankungen im Tagesverlauf. An ein und derselben Tankstelle gibt es im Schnitt Preisunterschiede von rund 12 Cent pro Liter am Tag. Vergleiche man die Tankstellen in einer Stadt, finde man sogar Differenzen von bis zu 22 Cent pro Liter. Die Kraftstoffpreise sind im Schnitt meist morgens (5.00 bis 8.00 Uhr) am höchsten und abends (18.00 bis 22.00 Uhr) am niedrigsten.

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