Nach einem langen Wahltag in Grossbritannien haben am Donnerstag die Wahllokale ihre Türen geschlossen.
Lokalwahlen in Grossbritannien - England
Eine Frau in London trägt einen Mund-Nasen-Schutz und geht mir zwei Hunden an einem Schild vorbei, auf dem «Wahllokal» geschrieben steht. - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Wahllokale in Grossbritannien sind geschlossen.
  • Erste Ergebnisse werden am Freitagmorgen erwartet.

In Schottland und Wales konnten die Wähler bis 22 Uhr (Ortszeit; 23 Uhr MESZ) über die künftige Zusammensetzung ihrer Regionalparlamente abstimmen.

In England wurden neben Gemeinde- und Bezirksräten in vielen Städten auch neue Bürgermeister bestimmt - unter anderem in der Hauptstadt London.

Da Berichte über Wahlkampfthemen und Umfragen in Grossbritannien nicht veröffentlicht werden dürfen, solange die Wahllokale geöffnet sind, spielte das Thema am Donnerstag in den Medien praktisch keine Rolle.

Stattdessen twitterten viele Menschen Fotos von ihren Hunden, die sie beim Wahlgang begleiteten.

Stimmungsmesser für Johnson im Norden

Erste Ergebnisse werden am Freitagmorgen von der Nachwahl für einen Sitz im Unterhaus in der nordostenglischen Stadt Hartlepool erwartet. Der Ausgang wird als wichtiger Stimmungsmesser für den konservativen Premierminister Boris Johnson und Oppositionsführer Keir Starmer von der Labour-Partei betrachtet.

Der Norden Englands gilt traditionell eigentlich als Hochburg der Sozialdemokraten - gleichzeitig war dort aber die Zustimmung zum Brexit sehr hoch. Bei der vergangenen Parlamentswahl konnten Johnsons Konservative daher Labour viele Sitze abjagen.

Ukraine konflikt Boris Johnson
Der britische Premierminister Boris Johnson bei einer Pressekonferenz. (Archivbild) - AP Photo

Würde nun auch Hartlepool erstmals seit Jahrzehnten in Tory-Hände fallen, wäre das eine herbe Niederlage für Starmer, der sich zum Ziel gesetzt hatte, den Trend umzukehren.

Spannung in Schottland

Für die mit Spannung erwarteten Ergebnisse der Parlamentswahl in Schottland müssen sich die Briten wohl noch bis Samstag gedulden.

Die regierende Schottische Nationalpartei SNP hofft dort auf eine absolute Mehrheit, um ihrer Forderung nach einem zweiten Unabhängigkeitsreferendum Nachdruck zu verleihen.

Boris Johnson Nicola Sturgeon
Die schottische Premierministerin Nicola Sturgeon von der Schottischen Nationalpartei (SNP) hofft bei den Wahlen auf eine absolute Mehrheit. - dpa

Für eine Volksabstimmung ist die Zustimmung der Zentralregierung in London notwendig. Premierminister Johnson lehnt das jedoch bislang ab.

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