Sturmtief «Amy»: Wie sich das Unwetter zur Orkanfront entwickelte
Ein Tiefdruckgebiet, das sich rasend schnell verstärkte – Sturmtief «Amy» traf Europa mit voller Wucht. Die Ursachen lagen Tausende Kilometer entfernt.

Sturmtief «Amy» sorgte in den vergangenen Tagen für heftiges Wetter in Europa. Das Tief entwickelte sich über dem Atlantik und erreichte in kurzer Zeit Orkanstärke.
Doch wie genau entsteht ein solch intensives Sturmtief? Am Anfang stand Ex-Hurrikan Humberto, der sich über dem Atlantik abschwächte.
Das Zusammenspiel der Wetterkräfte
Seine Reste sorgten für eine warme Luftzufuhr und eine turbulente Strömung, wie «MeteoNews» berichtet.

Gleichzeitig traf kalte Polarluft auf diese subtropische Warmluft. Das Zusammenspiel dieser Luftmassen fand unter einem aktiven Jetstream statt.
Dieser Starkwind in der oberen Atmosphäre beschleunigte die Verstärkung des Tiefdruckgebiets massiv. In nur 24 Stunden sank der Luftdruck im Zentrum von Amy um über 36 Hektopascal, wie das «SRF» erklärt.
Was bedeutet Bombogenese?
Meteorologen nennen diese schnelle Druckabsenkung «Bombogenese». Sie beschreibt, wie schnell sich ein Tiefdrucksystem intensiviert, ohne automatisch die Sturmstärke am Boden zu bestimmen.
Entscheidend ist, wo das Tief liegt und wie gross das Sturmfeld ist.
Sturmtief «Amy»: Auswirkungen in Europa
«Amy» zog sich nördlich von Irland und weiter Richtung Skandinavien. Besonders Irland, Schottland und Grossbritannien erlebten Orkanböen bis 150 km/h, warnt «Meteoschweiz».

Auch Frankreich, die Niederlande und Norwegen registrierten starke Böen. In Irland und Grossbritannien sorgte der Sturm für Stromausfälle und Verkehrsbehinderungen, wie «t-online» meldet.
«Amy» bringt neue Rekorde und stürmisches Wetter in Europa
In Schottland wurden erstmals im Oktober neue Windrekorde gemessen. Der Sturm brachte zudem viel Niederschlag, auch wenn die Regenmengen moderat blieben.
In der Schweiz führte «Amy» zu stürmischem Wetter mit Böen bis über 140 km/h, erklärt «Meteoschweiz».
Sturmtief «Amy» zeigt, wie Umwelteinflüsse über dem Atlantik explosive Wettersysteme auslösen. Die Folgen spüren Millionen Menschen in Europa bislang vor allem im Norden und Westen.