Unwetter

Sturmtief «Amy»: Wie sich das Unwetter zur Orkanfront entwickelte

Sandra Morgenroth
Sandra Morgenroth

Bern,

Ein Tiefdruckgebiet, das sich rasend schnell verstärkte – Sturmtief «Amy» traf Europa mit voller Wucht. Die Ursachen lagen Tausende Kilometer entfernt.

Sturmtief «Amy»
Sturmtief «Amy» sorgt Anfang Oktober 2025 für Orkanböen und starke Regenfälle in vielen Ländern. (Symbolbild) - keystone

Sturmtief «Amy» sorgte in den vergangenen Tagen für heftiges Wetter in Europa. Das Tief entwickelte sich über dem Atlantik und erreichte in kurzer Zeit Orkanstärke.

Hast du das Sturmtief «Amy» in deiner Region gespürt?

Doch wie genau entsteht ein solch intensives Sturmtief? Am Anfang stand Ex-Hurrikan Humberto, der sich über dem Atlantik abschwächte.

Das Zusammenspiel der Wetterkräfte

Seine Reste sorgten für eine warme Luftzufuhr und eine turbulente Strömung, wie «MeteoNews» berichtet.

Sturmtief «Amy»
Auch an der polnischen Ostseeküste sorgt Sturmtief «Amy» für hohe Wellen. - keystone

Gleichzeitig traf kalte Polarluft auf diese subtropische Warmluft. Das Zusammenspiel dieser Luftmassen fand unter einem aktiven Jetstream statt.

Dieser Starkwind in der oberen Atmosphäre beschleunigte die Verstärkung des Tiefdruckgebiets massiv. In nur 24 Stunden sank der Luftdruck im Zentrum von Amy um über 36 Hektopascal, wie das «SRF» erklärt.

Was bedeutet Bombogenese?

Meteorologen nennen diese schnelle Druckabsenkung «Bombogenese». Sie beschreibt, wie schnell sich ein Tiefdrucksystem intensiviert, ohne automatisch die Sturmstärke am Boden zu bestimmen.

Entscheidend ist, wo das Tief liegt und wie gross das Sturmfeld ist.

Sturmtief «Amy»: Auswirkungen in Europa

«Amy» zog sich nördlich von Irland und weiter Richtung Skandinavien. Besonders Irland, Schottland und Grossbritannien erlebten Orkanböen bis 150 km/h, warnt «Meteoschweiz».

Sturmtief «Amy»
Auch in der Schweiz sorgte Sturmtief «Amy» für hohe Windgeschwindigkeiten und zahlreiche Behinderungen. - Meteo Schweiz

Auch Frankreich, die Niederlande und Norwegen registrierten starke Böen. In Irland und Grossbritannien sorgte der Sturm für Stromausfälle und Verkehrsbehinderungen, wie «t-online» meldet.

«Amy» bringt neue Rekorde und stürmisches Wetter in Europa

In Schottland wurden erstmals im Oktober neue Windrekorde gemessen. Der Sturm brachte zudem viel Niederschlag, auch wenn die Regenmengen moderat blieben.

In der Schweiz führte «Amy» zu stürmischem Wetter mit Böen bis über 140 km/h, erklärt «Meteoschweiz».

Sturmtief «Amy» zeigt, wie Umwelteinflüsse über dem Atlantik explosive Wettersysteme auslösen. Die Folgen spüren Millionen Menschen in Europa bislang vor allem im Norden und Westen.

Kommentare

User #744 (nicht angemeldet)

Windenergieanlagen liefern Winterstrom für die Schweiz. Für Windenergieanlagen sind die Wintermonate die ertragreichsten. An sonnigen Tagen ist es in den Bergen nur selten windstill. Während der Wind nachmittags das Tal hinauf in Richtung Berg weht, strömt jeweils in der Nacht und am Morgen kühle Luft aus den Bergen ins Tal. Dann weht in der Schweiz der meiste Wind und es können grosse Mengen Strom produziert werden. Österreich, wie die Schweiz ein Alpenland, macht es vor. Dort fallen bereits 12% des Strommix auf Windenergie. In der Schweiz sind es weniger als 0,5%. Im Rahmen starker Tiefdruckgebiete können in der ganzen Schweiz Windgeschwindigkeiten von 100 km/h und mehr auftreten und mehrere Stunden bis Tage anhalten. Die Windgeschwindigkeit hat in den vergangenen Jahren weltweit um gut 7% zugenommen. Die Schweiz weist im Jura, in den Voralpen, auf einigen Graten und in einigen Tälern der Alpengünstige günstige Standorte auf. In der Schweiz werden Windrichtung und -stärke stark von der Topografie beeinflusst, vor allem in den Alpen. Der Windpark Juvent auf dem Mont Crosin deckt den Haushaltstromverbrauch von rund 70'000 Personen. Unter Berücksichtigung von Naturschutz und Klimaschutz sind 215 bis 310 Windenergie-Anlagen in der Schweiz sinnvoll und realisierbar.

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