Studie: YouTube gaukelt Jugendlichen falsches Bild der Realität vor

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Deutschland,

Schminktipps, Streiche und ungezügelter Konsum: Die Videoplattform YouTube gaukelt Heranwachsenden «ein falsches Bild von der gesellschaftlichen Realität» vor.

Logo der Videoplattform YoutTube
Logo der Videoplattform YoutTube - dpa/AFP/Archiv

Das Wichtigste in Kürze

  • Experten fordern Durchgreifen der Behörden gegen Schleichwerbung.

Zu diesem Schluss kommt eine am Montag in Frankfurt am Main veröffentlichte Studie der gewerkschaftsnahen Otto Brenner Stiftung nach der Analyse von hundert YoutTube-Kanälen. Lediglich vier Kanäle haben demnach auch informierenden Charakter. Ansonsten sei die Videoplattform «von trivialer Unterhaltung geprägt und von Produktwerbung durchzogen».

Ein basisdemokratisches Alternativmedium, das aussergewöhnliche kreative Leistungen jenseits des kulturellen Mainstreams entfacht, sei YouTube bestenfalls in seinen weniger frequentierten Nischen, schreiben die Autoren Lutz Frühbrodt und Annette Floren. Da zwei Drittel der Jugendlichen in Deutschland täglich YouTube nutzten und zunehmend sogar kleinere Kinder sich dort Videos anschauten, sei der Befund «besorgniserregend».

Eine herausragende Stellung auf den populärsten YouTube-Kanälen in Deutschland nehmen die sogenannten Influencer ein. So sind unter den Top-20-Kanälen allein 15 dieser digitalen Meinungsführer vertreten. Die Studienautoren halten deren gesellschaftspolitische Botschaften allerdings für fragwürdig. So führten viele Influencer zum Beispiel ihrem meist sehr jungen Publikum Rollenbilder von Mann und Frau vor, die als längst überwunden galten. Die grosse Mehrheit predige zudem einen ungezügelten Konsum.

Die tiefergehende Auswertung von 30 Videos habe zudem gezeigt, dass die grosse Mehrheit nicht gemäss den werberechtlichen Vorgaben gekennzeichnet war. Dieses Ergebnis stehe im Widerspruch zu Angaben der zuständigen Landesmedienanstalten, wonach sich die Werbekennzeichnung von Influencervideos deutlich verbessert habe. Die Experten warfen den Medienanstalten zu grosse Nachsicht «gegenüber schleichwerbenden Influencern» vor und forderten ein härteres Durchgreifen der Kontrollbehörden.

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