Streiks an Frankreichs Schulen für besseren Corona-Schutz
An vielen französischen Schulen haben Lehrer für eine Verschärfung der Corona-Massnahmen gestreikt. Nun spricht die Regierung von Schnelltests.

Das Wichtigste in Kürze
- Lehrer fordern einen besseren Schutz für Schüler und Lehrer vor Corona-Ansteckungen.
- Jeder zehnte Pädagoge soll heute in Frankreich für schärfere Massnahmen gestreikt haben.
- Die Regierung will den Schulen rund eine Million Corona-Schnelltest zur Verfügung stellen.
Landesweit folgte nach Angaben des Bildungsministeriums am Dienstag im Schnitt jeder zehnte Pädagoge einem entsprechenden Aufruf. Die Gewerkschaften sprachen von einer deutlich höheren Beteiligung und einer «Warnung» an die Regierung. Sie fordern einen besseren Schutz von Lehrern und Schülern vor einer möglichen Ansteckung.
Aktionstag zieht Lehrer auf die Strasse
Laut Bildungsministerium beteiligten sich rund zehn Prozent der Lehrer in der Mittelstufe und an Gymnasien an dem Aktionstag. In den Grundschulen lag der Anteil danach etwas niedriger. Zwei Lehrergewerkschaften bezifferten die Zahl der Streikenden dagegen auf «rund 45 Prozent» in der Mittelstufe. Und auf 20 Prozent an Grundschulen.
Unmöglich, die Abstände und Hygieneregeln einzuhalten
Gewerkschaftsvertreter sprachen von einer grossen «Wut» und einem Unverständnis vor allem an weiterführenden Schulen über unzureichende Corona-Massnahmen. Nach ihren Angaben ist es in vielen Klassen oder Schulkantinen unmöglich, die Abstands- und Hygieneregeln einzuhalten.
Eine Million Schnelltests für Schulen
Aus dem Bildungsministerium hiess es, ab der kommenden Woche würde den Schulen rund eine Million Corona-Schnelltests zur Verfügung gestellt. Nach Protesten in der vergangenen Woche hatte die Regierung die Gymnasien angewiesen, den Unterricht teilweise digital abzuhalten.
In Frankreich gilt seit gut zehn Tagen ein neuer Lockdown. Anders als im Frühjahr bleiben die Schulen aber geöffnet. Zum Schutz müssen die Schüler Masken tragen und sollen Abstände einhalten.