Steinmeier rechnet mit Fortsetzung der Pflichtzeit-Debatte

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Deutschland,

Bei der Debatte über eine soziale «Pflichtzeit» gehen die Meinungen auseinander. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hält sie trotz Kritik für eine gute Sache.

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier sieht in einer Pflichtzeit für alle eine Chance.
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier sieht in einer Pflichtzeit für alle eine Chance. - Silas Stein/dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hält an seinem Vorstoss für eine soziale «Pflichtzeit» trotz vielfacher Kritik fest und rechnet mit der Fortführung der Debatte im Herbst.

«Es hat mich nicht verwundert, dass nicht alle sofort zugestimmt haben», sagte er der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. «Ich habe die Debatte so wahrgenommen, dass nach einigen spontanen Reaktionen ein erfreulich differenziertes Abwägen von Argumenten begonnen hat.» Ein Versanden der Debatte befürchte er nicht.

«Wir wissen nicht genau, was uns im Herbst erwartet, aber sicher ist doch, dass sich die Frage, wie wir wieder zu mehr Gemeinsinn kommen, im Herbst in aller Dringlichkeit stellen wird», sagte Steinmeier. Deutschland stehe vor grossen Herausforderungen wie dem Krieg in der Ukraine, dem Klimawandel, der sicheren und bezahlbaren Versorgung mit Energie und Lebensmitteln. «Wir werden daher alle gemeinsam überlegen müssen, wie wir künftig als Gesellschaft zusammen leben wollen. Ich bin sicher, wir werden dabei auch über Möglichkeiten und Chancen der sozialen Pflichtzeit debattieren.»

Steinmeier hatte für die von ihm angeregte Debatte über eine soziale Pflichtzeit mit einem Dienst an der Gesellschaft starken Widerspruch erhalten. Bundesfamilienministerin Lisa Paus (Grüne) und Bildungsministerin Bettina Stark-Watzinger (FDP) zum Beispiel lehnten den Vorstoss umgehend ab.

Der Bundespräsident machte deutlich, dass er in einer Pflichtzeit für alle eine Chance sieht, die wachsende soziale Distanz in der Gesellschaft zu überbrücken. «Wir leben in einer Zeit, in der viele Menschen überwiegend in ihrer sozialen Bubble aufwachsen und bleiben, erst in der Schule, dann bei der Ausbildung oder im Studium.» Das setze sich im Beruf und auch über die sozialen Medien fort. Er wünsche sich, «dass wir Möglichkeiten finden, um uns wieder über die unterschiedlichen Grenzen hinweg begegnen zu können».

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