SPD: Zukunft von Parteichefin Esken bleibt offen
Die SPD hat den Koalitionsvertrag abgesegnet. Doch was aus Ko-Parteichefin Saskia Esken wird, bleibt weiterhin offen. Sie schielt wohl auf einen Ministerposten.

Nach dem Mitgliedervotum der SPD zum Koalitionsvertrag bleibt die Rolle der Parteivorsitzenden Saskia Esken weiterhin unklar. Wie Generalsekretär Matthias Miersch betonte, liege die Verantwortung für die Zusammenstellung des künftigen Kabinetts bei Lars Klingbeil.
Der designierte Vizekanzler soll «die Regierungsmannschaft formieren» und geeignete Kabinett-Mitglieder finden, wie «Stern» zitiert. Miersch verwies darauf, dass dies in „sehr enger Abstimmung“ mit Esken geschehe.

Er vermied jedoch konkrete Aussagen zu ihrer künftigen Position. Diese Zurückhaltung spiegelt die anhaltende Debatte innerhalb der SPD wider.
Eskens Rolle in der SPD ist nicht unbestritten
Esken als Vertreterin des linken Parteiflügels erfährt sowohl Unterstützung als auch Skepsis. Kritik an der öffentlichen Fokussierung auf Eskens Rolle kommt aus den eigenen Reihen.
Katja Mast, Parlamentsgeschäftsführerin der SPD, warnte im Interview mit «N-TV» vor einer «Zuspitzung auf eine Personalfrage». Sie bezieht sich dabei sowohl auf Stimmen innerhalb als auch ausserhalb der Partei.
Von Parteichefin zur Ministerin?
Gleichzeitig signalisiert Esken selbst Ambitionen für ein Ministeramt, was laut Berichten der «Frankfurter Rundschau» zu Unmut bei Parteimitgliedern führt. Nils Schmid, SPD-Bundestagsabgeordneter, betonte, Esken müsse nun selbst klären, welche Rolle sie in der Zukunft der Partei einnehmen wolle.
Ihr bisheriges Engagement zeige zwar Bereitschaft zur Verantwortungsübernahme. Doch die endgültige Entscheidung liege im Führungskreis, der sich auf dem Bundesparteitag Ende Juni in Berlin neu konstituieren wird.
Klingbeil versucht, die Fraktion zu einen. Im Hintergrund drohen jedoch Revolten, sollte Eskens Einfluss als Ministerin oder in der Parteispitze ausgeweitet werden.