SPD-Politiker treten Spekulationen um Nahles entgegen

Das Wichtigste in Kürze
- Das Nachrichtenmagazin «Der Spiegel» hatte unter Berufung auf Fraktionskreise berichtet, der Bundestagsabgeordnete Martin Schulz habe seine Chancen für den Fall sondiert, dass Nahles das Amt der Fraktionsvorsitzenden abgibt.
Nahles sei Fraktionsvorsitzende, und das bleibe sie auch, sagte der Sprecher des Seeheimer Kreises in der SPD, Johannes Kahrs, dem «Handelsblatt». SPD-Vize Ralf Stegner sagte der Zeitung: «Wer einen Funken Verstand hat, kämpft jetzt um jede Stimme für die SPD in Bremen, bei den Kommunalwahlen und für Europa.» Ähnlich äusserte er sich im Radioprogramm SWR Aktuell.
Das Nachrichtenmagazin «Der Spiegel» hatte unter Berufung auf Fraktionskreise berichtet, der Bundestagsabgeordnete Martin Schulz habe seine Chancen für den Fall sondiert, dass Nahles das Amt der Fraktionsvorsitzenden abgibt. Nahles habe den früheren Kanzlerkandidaten daraufhin darauf angesprochen. Schulz habe Putschpläne bestritten, nicht aber grundsätzliche Überlegungen. Eine Fraktionssprecherin sagte, beide sprächen regelmässig miteinander, über vertrauliche Gespräche werde grundsätzlich kein Auskunft gegeben.
Bereits seit Tagen heisst es aus den Kreisen der Abgeordneten, die Unzufriedenheit in Teilen der Fraktion sei gross. Ob im Fall von Wahlschlappen für die SPD am Sonntag aus der Fraktion heraus tatsächlich die Führungsfrage gestellt werde, sei aber unklar. Schliesslich sei das Abschneiden der SPD bei den Wahlen auch nicht in erster Linie eine Angelegenheit der Fraktion. Regulär muss sich Partei- und Fraktionschefin Andrea Nahles im September in der Fraktion zur Wiederwahl stellen. Im Dezember soll auf einem Parteitag die Parteispitze neu gewählt werden.