Sparen: Deutsche sind so zurückhaltend wie seit langem nicht mehr
Bedürfnis zum Sparen erreicht in Deutschland den höchsten Stand seit 2008 und bremst das Weihnachtsgeschäft massiv aus.

Das Konsumklima in Deutschland ist zum Jahresende massiv auf 3,5 Punkte eingebrochen. Für Januar 2026 prognostiziert der GfK-Konsumklima-Index einen Rückgang auf minus 26,9 Punkte, berichtet der «Spiegel».
Gegenüber dem Vormonat bedeutet das einen deutlichen Absturz um 3,5 Zähler, schreibt das «Magdeburg-klickt». Ein niedrigerer Wert wurde zuletzt im April 2024 mit minus 27,3 Punkten gemessen.
Neigung zum Sparen auf 17-Jahres-Hoch
Besonders bemerkenswert ist der sprunghafte Anstieg der Sparneigung um fünf Zähler auf 18,7 Punkte. Das ist der höchste Wert seit der Finanz- und Wirtschaftskrise 2008, meldet «GfK Konsumklimas».
Damals wurde im Juni 2008 zuletzt ein höherer Wert von 21,4 Punkten gemessen. Die Deutschen wollen ihr Geld lieber zurücklegen, statt es auszugeben.
Inflationsängste und Rentendebatte belasten
Rolf Bürkl vom Nürnberg Institut für Marktentscheidungen sieht klare Gründe für die Verunsicherung und das Sparen. Die steigenden Inflationsängste haben zum 17-Jahres-Hoch des Sparindikators beigetragen.
Auch die kontroversen Diskussionen um die Zukunft der Rentenversicherung spielten eine Rolle. Dies seien keine positiven Nachrichten für den Endspurt im diesjährigen Weihnachtsgeschäft, erklärt Bürkl.
Einkommenserwartungen fallen drastisch
Die Erwartungen der Konsumenten hinsichtlich ihrer finanziellen Lage gehen zum zweiten Mal in Folge zurück. Auch die Anschaffungsneigung muss Verluste hinnehmen, schreibt «Infoboard».

Die Konjunkturerwartung stagniert auf niedrigem Niveau. Verbraucher rechnen nicht mit einer durchgreifenden Erholung der deutschen Wirtschaft in den kommenden Monaten.
Fehlstart ins Jahr 2026
Bürkl bezeichnet die Entwicklung als Fehlstart der Konsumstimmung in das Jahr 2026.
Die Verbraucherstimmung zeige sich am Jahresende enttäuschend, analysiert der Experte.
Während die Konjunkturerwartung stagniert, müssen sowohl Einkommenserwartung als auch Anschaffungsneigung Verluste hinnehmen. Die Sparneigung legt gleichzeitig spürbar zu.
Weihnachtsgeschäft unter Druck
Für den Einzelhandel bedeuten die Zahlen eine Herausforderung im wichtigen Jahresendgeschäft. Die Konsumlaune der Deutschen ist zwar ähnlich auf dem des Vorjahresniveaus, meldet «FinanzNachrichten».

Dennoch gehen die Erwartungen der Verbraucher für die kommenden Monate zurück. Die Deutschen zeigen sich daher für 2026 etwas zurückhaltend und sparen.
Die GfK befragte für den Index monatlich rund 2'000 Verbraucher zu ihren Einkommens- und Konsumerwartungen. Der Index gilt als vorlaufender Indikator für das tatsächliche Konsumverhalten.












