Weniger als die Hälfte der Schweizer kann Geld sparen
Nur knapp die Hälfte der Schweizer Bevölkerung konnte in den vergangenen sechs Monaten Geld beiseitelegen. Hohe Fixkosten hindern viele am Sparen.

Das Wichtigste in Kürze
- In den vergangenen sechs Monaten konnte nur die Hälfte der Schweizer sparen.
- In der Deutschschweiz sparen mehr Personen als in der Romandie und im Tessin.
- Bei den Gründen fürs Sparen steht die Sicherheit im Vordergrund.
Einer Mehrheit der Schweizerinnen und Schweizer ist regelmässiges Sparen wichtig.
Doch eine repräsentative Umfrage von Baloise in Zusammenarbeit mit dem Marktforschungsinstitut YouGov zeigt nun: In den letzten sechs Monaten konnte weniger als die Hälfte der Bevölkerung Geld sparen.
Konkret haben 47 Prozent der befragten Personen Geld beiseitegelegt. Dabei zeigen sich grosse regionale Unterschiede: In der Deutschschweiz sparen 50 Prozent, in der Romandie 41 Prozent und im Tessin nur 31 Prozent.
Die Motivation fürs Sparen ist allerdings hoch: Der Umfrage zufolge betrachten 82 Prozent der Frauen Sparen als (sehr) wichtig. Bei den Männern sind es 76 Prozent.
Doch was hindert die Menschen daran, zu sparen?
30 Prozent der Bevölkerung geben hohe Fixkosten als Hauptgrund an. Auch hier gibt es Unterschiede zwischen den Regionen: Im Tessin nennt mehr als die Hälfte hohe Fixkosten als Belastung. In der Deutschschweiz und der Romandie liegt dieser Anteil bei je 29 Prozent.
In der Romandie und im Tessin wird auch die Inflation stärker wahrgenommen als in der Deutschschweiz.
Sicherheitsaspekt beim Sparen im Vordergrund
Etwa ein Drittel der Bevölkerung gab in den vergangenen sechs Monaten etwa so viel Geld aus, wie es einnahm.
Fast jede zweite Person, die spart, legt pro Monat bis zu 1000 Franken auf die Seite. Für knapp ein Viertel der Bevölkerung ist Vorbereitung auf unerwartete Ausgaben ist der wichtigste Grund fürs Sparen. Andere wichtige Gründe sind, im Notfall flexibel zu bleiben oder für den Ruhestand vorzusorgen.
Die Gründe variieren aber je nach Lebensphase. So sparen die unter 30-Jährigen mit 19 Prozent signifikant mehr für Wohneigentum als alle anderen. In der Altersgruppe ist dies das zweithäufigste Sparmotiv.
Viele bemängeln finanzielle Bildung
Derweil bewerten über zwei Drittel der Bevölkerung ihre eigene schulische Vorbereitung auf Finanzthemen als unzureichend. Die meisten informieren sich über das persönliche Umfeld oder Bank- und Finanzberater über Finanzen.
Rund 51 Prozent der Personen, die zuletzt sparen konnten, setzten auf sicherheitsorientierte Spar- oder Anlageformen. Nur 16 Prozent schätzen sich als eher oder sehr risikofreudig ein.