Es ist das verheerendste Waldbrand-Jahr seit Beginn der Erfassungen. Mancherorts gibt es zwar eine leichte Entspannung, aber noch sind einige Brände nicht unter Kontrolle.
Ein Waldbrand in Anon de Moncayo. Dort hatten am Wochenende etwa 1500 Menschen ihre Häuser verlassen müssen.
Ein Waldbrand in Anon de Moncayo. Dort hatten am Wochenende etwa 1500 Menschen ihre Häuser verlassen müssen. - Fabián Simón/EUROPA PRESS/dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • In Spanien haben Löschtrupps auch weiter gegen mehrere Waldbrände gekämpft.

Ein Feuer rund 60 Kilometer nordöstlich von Alicante zerstörte nach Angaben des staatlichen TV-Senders RTVE seit Samstag nach neuen Angaben etwa 6500 Hektar Wald.

Rund 1200 Menschen hätten in der Gegend des Ortes Pego vorsorglich ihre Häuser verlassen müssen. In der autonomen Gemeinschaft von Valencia gab es noch zwei weitere, wenn auch kleinere Waldbrände.

Hingegen konnte ein weiterer grosser Waldbrand in der Region um den Ort Añón de Moncayo etwa 70 Kilometer westlich der Grossstadt Saragossa in Aragonien nach diesen Angaben am Montag stabilisiert werden. Dort hatten am Wochenende etwa 1500 Menschen ihre Häuser verlassen müssen. Die meisten konnten inzwischen wieder nach Hause. Das Feuer habe nach neuen Angaben etwa 6000 Hektar zerstört. Zuvor war von bis zu 8000 Hektar die Rede gewesen. Bei einem Brand bei Murcia im Süden, der durch einen Blitz ausgelöst worden sein soll, entspannte sich die Lage indes etwas, wie RTVE berichtete.

Der bisher verheerendste Waldbrand seit Jahresbeginn in Spanien bei Zamora, rund 270 Kilometer nordwestlich von Madrid nahe der Grenze zu Portugal, konnte nach diesen Angaben am Wochenende unter Kontrolle gebracht werden. Seit dem 17. Juli wurden bei dem Brand in der autonomen Gemeinschaft Kastilien und León 31.500 Hektar Wald- und Buschland vernichtet.

Waldbrandgefahr weiter extrem hoch

Im Zusammenspiel mit einer seit Monaten anhaltenden Dürre und grosser Hitze, die Experten auf den Klimawandel zurückführen, sowie sehr trockener Luft brechen immer wieder neue Feuer aus. Die Waldbrandgefahr sei in Teilen Andalusiens, Aragons und Kataloniens weiter «extrem hoch», warnte das Waldbrand-Informationssystem Copernicus der EU auf Twitter.

2022 ist für Spanien schon jetzt das verheerendste Waldbrand-Jahr seit Beginn der Erfassungen. Seit Januar wurde bei mehr als 380 Waldbränden schon eine Fläche in etwa so gross wie das Saarland zerstört.

Verbrannte Fläche in der EU

Die verbrannte Fläche in der Europäischen Union insgesamt liegt angesichts der zahlreichen Grossfeuer in diesem Jahr auf Rekordniveau. Nach Daten des Europäischen Waldbrand-Informationssystems (Effis) sind bis zum 13. August knapp 660.000 Hektar verbrannt. So hoch war die Zahl zu diesem Zeitpunkt im Jahr seit Aufzeichnungsbeginn 2006 noch nie. Im Durchschnitt waren es seitdem knapp 190.000 Hektar, der bisherige Höchstwert lag bei knapp 421.000 Hektar.

Allein mehr als 245.000 Hektar sind den Daten zufolge bislang in Spanien verbrannt. In Frankreich sind es 61.000 und in Deutschland fast 4300 Hektar.

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