1981 kam es zu Putschversuchen der «Guardia Civil» mit Geiselnahmen im Parlament. König Juan Carlos besänftigte die Gemüter damals mit einer TV-Ansprache.
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Der spanische Ex-König Juan Carlos. (Archivbild) - keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Spanier haben der Auflösung des Putschversuchs von 1981 in Madrid gedacht.
  • Aufständische verschafften sich damals Zugang zum Parlament und nahmen Geiseln.

Spanien hat der Vereitelung des Putschversuchs vor vierzig Jahren ohne den damaligen Hauptakteur gedacht. Altkönig Juan Carlos konnte am Dienstag nicht an der Gedenkzeremonie im Parlament in Madrid teilnehmen. Er war es, der 1981 eine Gruppe von Aufständischen mit einer resoluten Rede an die Nation zur Aufgabe brachte.

Der in seinem Heimatland von Korruptionsvorwürfen und Justizermittlungen bedrängte 83 Jahre alte Vater von König Felipe VI. verliess Spanien im vorigen August und lebt seitdem im Wüstenemirat Abu Dhabi im Exil.

Juan Carlos als «Retter der Demokratie» gefeiert

Die entscheidende Rolle des damaligen Monarchen wurde anlässlich des 40. Jahrestages dennoch unter anderem von seinem Sohn und Nachfolger gewürdigt. «Seine Entschlossenheit und seine Autorität waren für den Schutz und den Triumph der Demokratie entscheidend», betonte Felipe. Die konservative Zeitung «ABC» feierte Juan Carlos als «Retter der Demokratie».

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Angela Merkel erhält in Spanien den Europapreis. An der Verleihung wird unter anderem der spanische König Felipe VI. teilnehmen.(Archivbild) - Casa de S.M. el Rey/AFP

Zwei bewaffnete Hundertschaften der paramilitärischen Polizeieinheit «Guardia Civil» hatten am Abend des 23. Februar 1981 das Parlament gestürmt. Während der Sitzung zur Wahl eines neuen Regierungschefs wurden Abgeordneten als Geiseln genommen. Es fielen Schüsse, aber niemand wurde verletzt.

Fernseh-Rede brachte Aufständische zur Aufgabe

Kurz nach ein Uhr morgens sprach dann Juan Carlos im Fernsehen die Worte aus, die Felipe nun hervorhob: Man werde «innerhalb der geltenden Gesetze alle nötigen Massnahmen zur Aufrechterhaltung der verfassungsmässigen Ordnung» ergreifen.

Nach gut 18 Stunden gaben die Putschisten am 24. Februar auf. Die Anführer wurden 1983 zu 30 Jahren Haft verurteilt, nach einigen Jahren aber wieder auf freien Fuss gesetzt.

Tejeros Haftstrafe wurde 1996 zur Bewährung ausgesetzt. Er lebt heute mit 88 Jahren in der Nähe von Málaga im Süden Spaniens.

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