In Berlin könnte demnächst eine Frau Regierende Bürgermeisterin werden. Derzeit liegt laut Hochrechnungen die SPD-Kandidatin vorne.
Franziska Giffey (r, SPD) und Bettina Jarasch (Bündnis 90/Die Grünen) stehen während der von Volker Wieprecht (l) moderierten TV-Sendung nebeneinander. Bei der Abgeordnetenhauswahl in der deutschen Hauptstadt lag die SPD mit Spitzenkandidatin Giffey laut Hochrechnungen knapp vor den Grünen. Foto: Soeren Stache/dpa-Zentralbild/POOL/dpa
Franziska Giffey (r, SPD) und Bettina Jarasch (Bündnis 90/Die Grünen) stehen während der von Volker Wieprecht (l) moderierten TV-Sendung nebeneinander. Bei der Abgeordnetenhauswahl in der deutschen Hauptstadt lag die SPD mit Spitzenkandidatin Giffey laut Hochrechnungen knapp vor den Grünen. Foto: Soeren Stache/dpa-Zentralbild/POOL/dpa - sda - Keystone/dpa-Zentralbild/POOL/Soeren Stache
Ad

Das Wichtigste in Kürze

  • Bald schon könnte Berlin von einer Bürgermeisterin regiert werden.
  • Die Kandidatinnen von SPD und Grüne liefern sich einen Zweikampf.
  • Laut Hochrechnungen hat die Sozialdemokratin Franziska Giffey bessere Chancen.

Bei der Abgeordnetenhauswahl in der deutschen Hauptstadt vom Sonntag lag die SPD mit Spitzenkandidatin Franziska Giffey laut Hochrechnungen knapp vor den Grünen mit Kandidatin Bettina Jarasch. Laut ZDF-Hochrechnungen kommt die SPD auf 22,4 Prozent und damit einen Prozentpunkt mehr als die Grünen.

In der RBB-Hochrechnung erreicht die SPD 22,7 Prozent, die Grünen kommen auf 21,4 Prozent. Die CDU erzielt laut den beiden Hochrechnungen mit weniger als 17 Prozent ihr bisher schlechtestes Ergebnis bei einer Abgeordnetenhauswahl in Berlin.

SPD-Politikerin Giffey in Berlin
SPD-Politikerin Giffey in Berlin - POOL/AFP/Archiv

Der bisherige Regierende Bürgermeister Michael Müller (ebenfalls SPD) war bei dieser Wahl nicht mehr angetreten und hatte stattdessen für den Bundestag kandidiert. Er hatte die gut 3,7 Millionen Einwohner zählende deutsche Hauptstadt an der Spitze einer rot-rot-grünen Koalition aus SPD, Linken und Grünen regiert. Giffey hatte vor der Wahl offen gelassen, ob sie diese Koalition fortführen wolle, Jarasch sprach sich für die Fortsetzung aus.

Die 43-jährige Giffey hatte sich in der Hauptstadt schon als Bürgermeisterin des Problembezirks Neukölln einen Namen gemacht. Von 2018 bis zum Mai dieses Jahres war Giffey Bundesfamilienministerin. Wegen einer Plagiatsaffäre um ihre Doktorarbeit trat sie zurück, der Doktortitel wurde ihr von der Freien Universität Berlin im Juni aberkannt.

Berlin Bürgermeisterin
Bettina Jarasch, Spitzenkandidatin der Berliner Grünen, kandidiert für das Amt der Bürgermeisterin in Berlin. - sda - Keystone/dpa/Christoph Soeder

Die aus Augsburg stammende 52-jährige Jarasch war eine Kompromisskandidatin innerhalb der Ökopartei. Sie war von 2011 bis 2016 Landesvorsitzende. Berlin wurde erst einmal kurzzeitig von einer Frau regiert. Von 1947 bis 1948 stand die Sozialdemokratin Louise Schroeder (1887-1957) als amtierende Oberbürgermeisterin an der Spitze der Verwaltung.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

Franziska GiffeyBundestagCDUZDFSPD