Das bekannte Parlaments-Gemälde des britischen Street-Art-Künstlers Banksy soll am kommenden Donnerstag in London versteigert werden - knapp einen Monat vor dem geplanten Brexit-Termin.
Banksys Werk «Devolved Parliament»
Banksys Werk «Devolved Parliament» - AFP
Ad

Das Wichtigste in Kürze

  • Werk des britischen Künstlers zeigt das Unterhaus voller Schimpansen.

«Es gab nie einen besseren Zeitpunkt, dieses Gemälde zu verkaufen», sagte der Leiter der Europa-Abteilung für zeitgenössische Kunst von Sotheby's, Alex Branczik, über das am Freitag der Presse vorgeführte Werk. Es zeigt Schimpansen, die statt Politikern auf den grünen Bänken des britischen Unterhauses sitzen.

Für Branczik unterstreicht Banksys Arbeit «die Rückbildung der ältesten parlamentarischen Demokratie der Welt in die von Tieren und Stämmen geprägte Grundhaltung». Ab Samstag soll das Gemälde bei Sotheby's in der britischen Hauptstadt ausgestellt werden, bis es am 3. Oktober versteigert werden soll. Es wird auf 1,5 bis zwei Millionen Euro geschätzt.

Das Werk wurde zuerst 2009 im Museum von Bristol im Südwesten Grossbritanniens ausgestellt, wo Banksy lebt. In diesem Jahr hatte der Künstler das Gemälde erneut ausgestellt - zeitgleich mit dem ursprünglichen Brexit-Datum am 29. März. Bei dieser Gelegenheit wurde das Werk, das früher «Fragestunde» hiess, umbenannt in «Devolved Parliament» («Delegiertes Parlament»).

Zuletzt hatte sich Premierminister Boris Johnson am Mittwoch bei der ersten Sitzung des Unterhauses nach Aufhebung einer von Johnson verhängten Zwangspause durch das Oberste Gericht einen harten Schlagabtausch mit der Opposition geliefert. Johnson will den bereits zweimal verschobenen Brexit am 31. Oktober notfalls auch ohne Abkommen mit der EU vollziehen.

Es ist nicht das erste Mal, dass sich Banksy, dessen Identität immer noch unbekannt ist, in die Brexit-Debatte einmischt. In Dover im Südosten Englands malte er ein Bild, das einen Mann darstellt, der mit einem Meissel einen Stern der europäischen Flagge zerbricht. Das Werk sehen täglich Tausende von Lkw-Fahrern und andere Besucher bei der Einreise in das Vereinigte Königreich.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

BanksyKunstEuroParlamentBoris JohnsonBrexitEUGerichtOpposition