Vor vier Jahren wurde Paris Schauplatz blutiger Anschläge. Eine zentrale Figur dahinter war ein Aargauer. Und er plante weit mehr.
Bataclan
Wächter stehen vor dem französischen Konzerthaus «Bataclan». Im November 2015 töteten Terroristen in einer Reihe von Bars in Paris 130 Menschen. - POOL/AFP
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Das Wichtigste in Kürze

  • Ein bekannter Schweizer Dschihadist stammt aus Nussbaumen im Aargau.
  • Seine Vorhaben plante er äusserst präzise, wie nun bekannt wurde.
  • Ob er selbst noch am Leben ist, ist seit Jahren unklar.

Er schaffte es in die höchste Führungsebene der Miliz Islamischer Staat, instruierte zahlreiche Terroristen und gilt als der Drahtzieher hinter dem blutigen Anschlag von Paris im November 2015: Der Schweizer Dschihadist Thomas C..

Seine Identität ist der Öffentlichkeit schon länger bekannt. Doch gerade jetzt kommen immer mehr brisante Details über den 32-Jährigen aus Nussbaumen AG ans Licht. So etwa auch sein ungefährer Machtplan.

Gendarmenpatrouillen
Französische Gendarmenpatrouillen in der Nähe des Eiffelturms. - Keysotne

Wie die «Bild»-Zeitung schreibt, begann seine Laufbahn in den sogenannten «Organisationsstrukturen Externe Operationen». Dort nahm der Terrorplaner schnell eine zentrale Rolle ein und stieg innert kürzester Zeit noch weiter auf.

Drei Teams für ein Blutbad

Durch seine Position kam Thomas C. letztlich auch mit dem höherrangigen deutschen ISIS-Mitglied Ömer D. in Kontakt. Er verfügte über weitreichende Netzwerke in Europa sowie Nahost. Auch war er für die Verteilung des Solds an die deutschen Kämpfer zuständig.

Eigenschaften, die Ömer D. für den Schweizer äusserst interessant machten. Denn der Schweizer hatte ein klares Ziel vor Augen: Drei Hit-Teams sollten getarnt nach Deutschland einreisen und dort vermutlich zeitgleich an unterschiedlichen Orten zuschlagen.

Paris Anschlag
Eine französische Flagge und zahlreiche Blumen liegen vor dem «Petit Cambodge». Auch hier kam es im November 2015 zu einem blutigen Angriff. - dpa

Doch dies gestaltete sich letztlich schwieriger als gedacht. Das erste Hit-Team flog auf und wurde verhaftet. Beim zweiten Hit-Team scheiterte die Einreise nach Deutschland. Und über die dritte Terrorzelle gibt es bislang keine Informationen – weder wer ihre Mitglieder sind, noch ob diese überhaupt noch leben.

Schweizer Terrorplaner wie vom Erdboden verschluckt

Ähnlich viel weiss man heute über seinen Aufenthaltsort. Vor zwei Jahren gab es nach «Bild»-Angaben zwei Luftangriffe auf ihn. Seither gilt er als verschollen. Ob er bei den Angriffen tatsächlich starb oder einfach nur untertauchte, steht in den Sternen.

Sicher ist nur, dass sowohl Deutschland als auch die Schweiz weiter nach dem Terrorplaner fahnden.

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