Skripal-Anschlag und Tod von Britin neu untersucht
Die 44-jährige Britin, Dawn Sturgess, hatte im Jahr 2018 eine Parfümflasche aufgehoben, die ihr das Leben kostete. Nicht etwa ein Parfüm, sondern das Nervengift Nowitschok befand sich in dem Fläschchen.
Dieses hatte ihr Freund aus einem Mülleimer gefischt. Der tödliche Fund steht nun, sechs Jahre nach dem tragischen Vorfall, im Fokus einer öffentlichen Untersuchung in Grossbritannien.
Verbindung zur Skripal-Affäre?
Vier Monate vor dem fatalen Fund wurde der ehemalige russische Doppelagent Sergej Skripal Ziel eines Giftanschlags, den er jedoch überlebte. Die Anwälte von Sturgess stellen nun die These auf, dass sie ein unbeteiligtes Opfer eines internationalen Attentats geworden sein könnte.
Diese sollte ursprünglich Skripal gelten. Die Behörden glauben, dass Agenten die Giftflasche weggeworfen und damit die Fälle von Skripal und Sturgess miteinander verbunden haben könnten.
Sicherheit hinter verschlossenen Türen
Die Untersuchung zu Sturgess’ Tod findet zum Teil unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt. In dieser geheimen Sitzung sollen unter anderem private Materialien und Geheimdiensterkenntnisse zur Sprache kommen.
Skripal und seine Tochter, die den Anschlag ebenfalls überlebt hatten, nehmen aus Sicherheitsgründen jedoch nicht persönlich an der Untersuchung teil. So berichtet es der «Spiegel».
Hast du den Skripal-Anschlag damals mitverfolgt?
In einer schriftlichen Erklärung äusserte Skripal seine persönliche Vermutung. So meinte er, dass der russische Präsident Wladimir Putin den Giftanschlag im März 2018 angeordnet haben könnte.
Ereignis verschärfte Beziehung zwischen England und Russland
Konkrete Beweise konnte er dafür jedoch nicht vorlegen. Dieses brisante Themengebiet belastet die Beziehungen zwischen Grossbritannien und Russland seit Jahren erheblich.
Grossbritannien hält Agenten des russischen Militärgeheimdienstes GRU für den Giftangriff auf die Skripals verantwortlich. Moskau weist diese Anschuldigungen kategorisch zurück.
In der Folge eskalierte der diplomatische Konflikt, was dazu führte, dass London mehrere russische Diplomaten auswies.