Siebter Verdächtiger nach Einbruch in Dresdner Grünes Gewölbe gefasst

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Deutschland,

Zweieinhalb Jahre nach dem spektakulären Juwelendiebstahl aus dem Grünen Gewölbe in Dresden ist ein siebter Verdächtiger gefasst worden.

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Aus dem Grünem Gewölbe gestohlene Juwelen. - Green Vault (Gruenes Gewoelbe)/AFP/Archiv

Das Wichtigste in Kürze

  • Festnahme am Rande von Prozess gegen bereits angeklagte Hauptbeschuldigte.

Wie Staatsanwaltschaft und Polizei in Dresden mitteilten, wurde der 22-Jährige am Dienstag am Rande der Hauptverhandlung gegen die wegen der Tat bereits vor dem Dresdner Landgericht stehenden sechs Angeklagten festgenommen. Dem Mann wird demnach vorgeworfen, das Grüne Gewölbe ausgekundschaftet zu haben.

Nach Angaben der Ermittler besuchte der Verdächtige die Verhandlung gegen seine mutmasslichen Komplizen, die bereits zwischen November 2020 und August 2021 festgenommen worden waren und sich seit Ende Januar vor dem Dresdner Landgericht verantworten müssen. Demnach wurden anschliessend sein Auto und seine Berliner Wohnung durchsucht.

Dem 22-Jährigen werden Beihilfe zu einem schweren Bandendiebstahl und weiteren Straftaten vorgeworfen. Erkenntnissen der Ermittler zufolge soll der gefasste Verdächtige «den sechs Hauptbeschuldigten in Kenntnis des gesamten Tatplans umfassende Hilfestellung bei der Planung und Durchführung» der Tat vom November 2019 geleistet haben, wie es in der Mitteilung zu seiner Festnahme hiess. Für den Mittwoch war demnach geplant, ihn einem Haftrichter vorzuführen.

Staatsanwaltschaft und Polizei hatten im März bekanntgegeben, dass sie nach einem siebten möglichen Tatbeteiligten fahndeten. Er soll damaligen Angaben zufolge am Vortag des Einbruchs als Besucher in dem Museum gewesen und sich mehrmals auch im Juwelenzimmer aufgehalten haben. Demnach verhielt er sich laut Videoaufzeichnungen dabei äusserst auffällig. Die Identität des Manns war zunächst allerdings unklar.

Bei dem Einbruch in das Dresdner Grüne Gewölbe war kulturhistorisch wertvoller Juwelenschmuck aus dem 18. Jahrhundert gestohlen worden. Die Täter drangen nachts über ein zuvor präpariertes Seitenfenster in das Museum ein und zertrümmerten mit einer Axt eine Vitrine in einem Ausstellungsraum. Anschliessend flüchteten sie mit einem Auto. Zwecks Taterleichterung sollen sie zudem einen Stromverteiler in der Nähe angezündet haben, wodurch die Strassenbeleuchtung ausfiel.

Von der Beute fehlt bis heute jede Spur, für entscheidende Hinweise ist eine Belohnung von anderthalb Millionen Euro ausgelobt worden. Die sechs bereits vor Gericht stehenden Hauptbeschuldigen gehören zum einschlägig bekannten Berliner Remmo-Clan. Zwei Beschuldigte verbüssen wegen der Beteiligung am Diebstahl einer hundert Kilogramm schweren Goldmünze aus dem Berliner Bode-Museum derzeit bereits mehrjährige Jugendstrafen.

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