Klage

Los Angeles: Trump entsendet nun sogar Marines in die Stadt

Die Proteste gegen die US-Einwanderungsbehörde in Los Angeles gehen weiter. Im Ticker von Nau.ch bleibst du informiert.

Los Angeles
In Los Angeles demonstrieren Menschen den vierten Tag in Folge gegen die US-Einwanderungsbehörde. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Proteste gegen die US-Einwanderungsbehörde sorgen in Los Angeles für Unruhe.
  • Die neuesten Infos gibt es hier im Ticker.

In Los Angeles sind in den vergangenen Tagen massive Proteste gegen die US-Einwanderungsbehörde ICE entfacht. Der Grund sind Razzien, die in mehreren Stadtteilen durchgeführt wurden. Diese Aktionen führten zu zahlreichen Festnahmen.

Als Reaktion auf die Unruhen ordnete Trump die Entsendung von Nationalgardisten und Marines an. Der kalifornische Gouverneur Gavin Newsom kritisierte dies.

Würdest du dich den Protesten in Los Angeles anschliessen?

Die Entwicklungen des gestrigen Tages gibt es hier zum Nachlesen.

Proteste in mehreren Städten

08.58: Neben den Protesten in Los Angeles demonstrieren Menschen auch in weiteren Städten der USA gegen die US-Migrationspolitik.

In der Ostküstenmetropole New York versammelten sich am Montag (Ortszeit) Medienberichten zufolge Dutzende Menschen in der Lobby des Trump Towers. Wie der Sender CBS News berichtete, skandierten sie «Bringt sie zurück», offenbar in Anspielung auf Abschiebungen von Migranten.

New York
Nicht nur in Los Angeles, auch in New York, wird protestiert. - keystone

Auch andernorts in New York gab es demnach Proteste und mehrere Festnahmen. New Yorks Bürgermeister Eric Adams rief auf der Plattform X dazu auf, die Proteste nicht eskalieren zu lassen. «New York City wird immer ein Ort sein, an dem man friedlich protestieren kann, aber wir werden Gewalt und Gesetzlosigkeit nicht zulassen.»

Auch in den kalifornischen Städten San Francisco und Santa Ana, in Austin und Dallas (Bundesstaat Texas), Atlanta (Georgia) und Louisville (Kentucky) fanden nach Angaben von US-Medien Proteste statt. Diese seien weitgehend friedlich verlaufen, dennoch sei es zu einzelnen Zusammenstössen und Dutzende Festnahmen gekommen.

Vance: «Trump wird nicht nachgeben»

07.22: US-Vizepräsident JD Vance hat ein hartes Durchgreifen bei den andauernden Protesten in Los Angeles angekündigt. Man werde dem FBI bei der Verfolgung von gewaltsamen Kriminellen helfen, die Ordnung wiederherstellen und der Einwanderungsbehörde ICE bei der Durchsetzung von Einwanderungsgesetzen zur Seite stehen, schrieb der Republikaner auf der Plattform X.

Vance
JD Vance. - keystone

«Präsident Trump wird nicht nachgeben», hiess es weiter, und die Regierung werde sich nicht von der «Gesetzlosigkeit» einschüchtern lassen.

Polizei drängt Demonstranten zurück

04.45: Bei Protesten in Los Angeles hat die Polizei damit begonnen, Demonstranten zurückzudrängen. Am Montagnachmittag (Ortszeit) hatten sich Hunderte Menschen vor einem Bundesgebäude in der Innenstadt versammelt.

Die Proteste waren zunächst friedlich, wie ein Reporter der Deutschen Presse-Agentur beobachtete. Später begann die Polizei jedoch damit, die Demonstranten zurückzudrängen und Strassenzüge rund um das Gebäude zu räumen.

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In Los Angeles hat die Polizei Tränengas und Gummischrot gegen Protestanten eingesetzt. - X@ScooterCasterNY

Einzelne Demonstranten warfen Wasserflaschen, worauf die Polizei mit dem Abfeuern von Gummigeschossen reagierte. Beamte riefen Protestierende auf, das Gebiet zu verlassen und nach Hause zu gehen. Einer der Polizisten sagte: «Es ist chaotisch, aber wir haben es unter Kontrolle.»

04.01: Nun ist die Entsendung weiterer 2000 Nationalgardisten nach Los Angeles bestätigt. Das US-Pentagon hat mitgeteilt, dass dies auf Anweisung von US-Präsident Donald Trump geschehe.

Pentagon-Sprecher Sean Parnell teilte auf X mit, dass die Nationalgarde, die US-Einwanderungsbehörde unterstützen werde. «Sie werden den Bundesmitarbeitern ermöglichen, ihre Aufgaben sicher zu erfüllen», so Parnell.

Hunderte demonstrieren friedlich gegen Migrationspolitik

02.59: In Los Angeles haben am Montagnachmittag Hunderte Menschen friedlich vor einem Bundesgebäude in der Innenstadt demonstriert. Die Demonstranten riefen Parolen und trugen Schilder, die sich gegen das Vorgehen von ICE richteten.

Der Osteingang des von verschiedenen Bundesbehörden genutzten Gebäudes war von einer niedrigen zweistelligen Zahl an Nationalgardisten gesichert. Auch Polizisten aus Los Angeles waren vor Ort.

Proteste Los Angeles
Polizisten stellen sich Demonstrierenden entgegen. - Keystone

Ebenfalls am Nachmittag versammelten sich laut der «Los Angeles Times» in der Innenstadt tausende Gewerkschaftsmitglieder und Demonstranten. Sie wollten ihre Solidarität mit einem festgenommenen Gewerkschaftsführer ausdrücken. Auch sollte ein Zeichen für die Rechte von Migranten gesetzt werden.

Gouverneur: Trump schickt weitere Nationalgardisten

02.28: Nach Angaben von Kaliforniens Gouverneur Gavin Newsom schickt Trump weitere 2000 Soldatinnen und Soldaten der Nationalgarde nach Los Angeles.

«Hier geht es nicht um die öffentliche Sicherheit. Es geht darum, das Ego eines gefährlichen Präsidenten zu streicheln», monierte der Demokrat auf der Plattform X.

Gavin Newsom
Gavin Newsom, Gouverneur von Kalifornien, bezeichnet die Entsendung von Marineinfanteristen nach Los Angeles als «unamerikanisch». - keystone

Erst kurz zuvor hatte das Pentagon mitgeteilt, wegen der Proteste rund 700 Marineinfanteristen nach Los Angeles zu schicken.

Diese Entsendung nannte Newsom «unamerikanisch». «Sie sollten nicht auf amerikanischem Boden eingesetzt werden, um die gestörte Fantasie eines diktatorischen Präsidenten zu erfüllen.»

Rund 50 Personen bei Protesten in Los Angeles festgenommen

00.40: Bei den Protesten am Wochenende wurden laut der Polizei in Los Angeles rund 50 Menschen festgenommen worden. Darüber hinaus erlitten fünf Beamte und fünf Pferde des LAPD bei Zusammenstössen mit Demonstranten leichte Verletzungen.

Nach Angaben der LAPD wurden tragbare Gaskanister und andere weniger tödliche Mittel eingesetzt, um die Menschenmenge auseinanderzutreiben. Bei den Protesten seien mehr als 600 Schuss nichttödlicher Munition eingesetzt worden, hiess es im Detail.

US-Pentagon bestätigt Einsatz von 700 Marines

00.02: Das US-Verteidigungsministerium bestätigt die Entsendung von rund 700 Marineinfanteristen der regulären Streitkräfte nach Los Angeles. Die Soldaten sollen demnach die bereits mobilisierten Kräfte der Nationalgarde dabei unterstützen, Bundesmitarbeiter und -eigentum zu schützen.

US-Medien berichten über Einsatz von Marineinfanteristen

23.34: Mehrere US-Medien berichten über einen geplanten Einsatz von hunderten Marineinfanteristen der regulären US-Streitkräfte. Nach Angaben von «ABC News» werden sie voraussichtlich in den nächsten 24 Stunden dort eintreffen.

Wie das «WSJ» und der Sender Fox News übereinstimmend berichten, sollen sie dort Bundesgebäude und -mitarbeiter schützen. Laut der «New York Times» ist unklar, auf welche rechtlichen Grundlagen sich die US-Regierung bei dem Schritt stützt. Eine offizielle Bestätigung aus dem Pentagon gibt es dazu bislang nicht.

Los Angeles
In Los Angeles sollen 2000 weitere Nationalgardisten zum Einsatz kommen. - Keystone

Ein Einsatz der regulären Armee im Inneren wäre eine weitere gravierende Eskalation rund um die Proteste. Soldaten sind für militärische Einsätze und den Krieg ausgebildet. Nicht für polizeiliche Aufgaben wie die Kontrolle von Protesten in amerikanischen Innenstädten.

Kommentare

User #4039 (nicht angemeldet)

Die Zeugen sind wieder da.😇

User #5782 (nicht angemeldet)

Wenn der kalifornische Gouverneur Gavin Newsom weiter rum-stänkert, würde ich an Trumps Stelle die Nationalgarde, Marines und alles an Bundespolizei aus Kalifornien abziehen. Die Proteste sind damit sicher nicht beendet, aber der Gouverneur wird dann ziemlich dumm dastehen. Der wird zähneknirschend genau die Junfs zurück haben wollen die er zur zeit noch ablehnt. Trump kann den Typen dann als Hirnlosen Deppen bezeichnen und den sehr alt aussehen lassen.

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