Seit Jahresbeginn 4.000 Migranten per Boot nach Kreta gekommen
Bereits rund 4.000 Menschen sind 2024 auf der Insel angekommen – die Wasserpolizei rechnet im Sommer mit deutlich mehr Ankünften.

Auf der griechischen Insel Kreta sind seit Donnerstag laut der griechischen Küstenwache 543 Migranten angekommen, die von Libyen aus in See gestochen waren. Damit entwickelt sich die Strecke vom libyschen Tobruk nach Kreta zur neuen zentralen Flüchtlingsroute – auf keiner griechischen Insel kamen in diesem Jahr mehr Flüchtlinge an.
Im gesamten Jahr 2024 hätten etwa 5.100 Menschen die Insel erreicht, heisst es in einer Mitteilung der Gewerkschaft der Wasserpolizisten auf Kreta. In diesem Jahr seien bereits etwa 4.000 Menschen angekommen. Die Gewerkschaft sorgt sich um noch höhere Zahlen im Sommer, wenn die Wetterbedingungen besser sind.
Tausende warten auf Überfahrt
Die Küstenwache geht davon aus, dass in Tobruk Tausende Menschen auf eine Überfahrt nach Europa warten. Insgesamt sind in Griechenland in diesem Jahr (Stand 18. Mai) dem UN-Flüchtlingshilfswerk zufolge 11.305 Migranten per Boot angekommen.
Auf Kreta entfallen also fast ein Drittel der Ankünfte. Im gesamten vergangenen Jahr kamen etwa 54.000 Menschen über das Meer in Griechenland an.
Athen fordert, die Flüchtlingslast innerhalb der EU gerechter zu verteilen – und wehrt sich gegen Berliner Pläne, Flüchtlinge von Deutschland zurück nach Griechenland zu schicken, wenn sie dort bereits Asyl erhalten haben.