Das Schiff «Sea-Eye 4» mit 105 geretteten Migranten an Bord hat am Montag im Hafen von Neapel angelegt.
Sea-Eye 4
Das Rettungsschiff «Sea-Eye 4». - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Nebst den 105 geretteten Migranten wurden auch zwei Leichen an Land gebracht.
  • Die freiwilligen Helfer retteten die Menschen letzte Woche im zentralen Mittelmeer.
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Die deutsche Hilfsorganisation Sea-Eye hat 105 gerettete Migranten in der süditalienischen Stadt Neapel an Land gebracht. Zudem wurden nach der Ankunft am Montag zwei Leichen von Bord der «Sea-Eye 4» geholt, wie die Organisation am Dienstag mitteilte. Die freiwilligen Helfer retteten die Menschen in der vergangenen Woche im zentralen Mittelmeer bei zwei Einsätzen aus Seenot.

Von einem Boot barg die Crew zwei Menschen, die bereits tot waren. Eine weitere Person verstarb nach Angaben von Sea-Eye im Krankenhaus, nachdem die italienischen Behörden sie wegen ihres schlechten Gesundheitszustandes von Bord der «Sea-Eye 4» geholt hatten.

Vorwurf an Behörden

Laut Sea-Eye hatte Italien das Schiff zunächst angewiesen, die Menschen nach Pesaro an der Adriaküste zu bringen. Demnach protestierte der Kapitän dagegen, so dass die Behörden der Crew am Ende Neapel zuwiesen. Die Organisation warf ihnen vor, das Leiden der Menschen verlängert zu haben. Ein Hafen in Sizilien sei deutlich schneller erreichbar gewesen.

Die Migranten legten von den Küsten Nordafrikas zu der lebensgefährlichen Überfahrt in Richtung Italien und damit der EU ab. Roms rechte Regierung will das unterbinden. Sie will dafür mit den Behörden der Abreiseländer kooperieren. Die Regierung verschärfte ausserdem Regelungen für die zivilen Seenotretter, die regelmässig im Mittelmeer Migranten in Seenot vor dem Ertrinken retten.

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