Italiens Behörden haben der deutschen Hilfsorganisation Mission Lifeline mit fast 30 geretteten Bootsmigranten an Bord einen Hafen zugewiesen.
Migranten sitzen in einem Holzboot auf dem Mittelmeer, südlich der italienischen Insel Lampedusa.
Migranten sitzen in einem Holzboot auf dem Mittelmeer, südlich der italienischen Insel Lampedusa. - Francisco Seco/AP/dpa

Italiens Behörden haben der deutschen Hilfsorganisation Mission Lifeline mit fast 30 geretteten Bootsmigranten an Bord einen Hafen zugewiesen. Die «Rise Above» dürfe die Menschen in die Stadt Gioia Tauro an der italienischen Stiefelspitze bringen, teilte der Verein aus Dresden in der Nacht zu Sonntag mit. Die Zuweisung kam demnach «überraschend schnell». Die Crew habe sich auf den Weg nach Kalabrien gemacht. Am Sonntagvormittag befand sich das Schiff etwa östlich von Malta.

Die «Rise Above» erreichte vor wenigen Tagen ihr Einsatzgebiet im zentralen Mittelmeer, wo regelmässig Hilfsorganisationen in Seenot geratene Migranten in Sicherheit bringen.

Am Freitag unterstützen die freiwilligen Helfer bei der Rettung von mehr als 60 Bootsmigranten, die danach auf die «Sea-Eye 4» der Regensburger Organisation Sea-Eye kamen. Am Samstag nahm die Crew selbst 27 Migranten aus Syrien bei einem weiteren Einsatz an Bord. Die Migranten legen meist von den nordafrikanischen Küsten mit Ziel Italien ab, um in die EU zu gelangen, geraten dabei aber immer wieder in Seenot.

Die rechte Regierung Italiens will die Migrantenankünfte einschränken und beäugt die Missionen der zivilen Seenotretter kritisch. Die Zeitung «La Repubblica» berichtete am Sonntag über eine Anordnung, welche Rom nach Weihnachten auf den Weg bringen will. Demnach sollen die Crews bereits nach der ersten Rettung die geretteten Menschen an Land bringen – so wie nun im Fall der «Rise Above». Organisationen, die sich nicht daran hielten, wolle Rom nicht mehr annehmen. Sollten sie später dennoch in italienische Gewässer eindringen, müssten sie mit Strafen rechnen. Die Regierung will dem Bericht zufolge damit verhindern, dass die Schiffe länger im Meer operieren und in mehreren Einsätzen mehr Bootsmigranten retten.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

WeihnachtenRegierungEU