Schweizer Auftritt an der Biennale in Venedig hinterfragt Grenzen

Keystone-SDA
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Italien,

Die Schweiz stellt auch 2021 einen Pavillon an der Biennale in Venedig. Dabei liegt der Fokus auf den Grenzen der Schweiz zu den Nachbarländern.

Biennale di Venezia
Pierre Szczepski, Mounir Ayoub, Vanessa Lacaille und Fabrice Aragno (von links): Die Kulturschaffenden aus der Westschweiz richten ihren Blick auf Grenzregionen wie in Rheinfelden. Für die Ausstellung «Orae - Experiences on the Border» im Schweizer Pavillon an der Architektur-Biennale in Venedig. - sda - Keystone/GAETAN BALLY

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Schweizer Pavillon legt den Fokus auf die Peripherie.
  • Durch die Coronakrise wurden Wahrnehmung und Vorstellung von Grenzen verändert.

Der Schweizer Pavillon rückt in seiner Ausstellung an der Biennale di Venezia die Peripherie ins Zentrum. Unter dem Titel «Orae - Experiences on the Border» erkundet das Projektteam die Grenze zwischen der Schweiz und ihren Nachbarländern.

Filmisch dokumentierte Feldstudie

Begonnen hat das Projektteam Ende 2019 mit einer Feldstudie. Ein Lastwagen, der als Atelier ausgestattet war, besuchte Gemeinden diesseits und jenseits der Grenze. Die Menschen konnten Modelle davon gestalten, wie sie sich imaginäre oder reale Grenzorte vorstellten. Das wurde filmisch dokumentiert.

Dann kam Corona. Die Pandemie hat die Vorstellungen und Wahrnehmungen der Grenzen verändert - und dem Projekt eine völlig neue Relevanz verliehen. Vor diesem Hintergrund hat das Projektteam die Grenzregionen ein weiteres Mal besucht. Die Menschen, die an den Grenzen leben, konnten diesmal in einem Schreibatelier ihre veränderte Sicht der Dinge schildern; zudem gab es Gespräche über die neuen Erfahrungen.

Der Pavillon soll neue Facetten zur Peripherie zeigen

Im Schweizer Pavillon in Venedig wird eine Auswahl des gesammelten Materials zu sehen sein. Und: «Das Projekt gibt Menschen eine Stimme, die sonst weniger gehört werden», lässt sich das Projektteam zitieren. Dadurch rücke die Peripherie ins Zentrum und stelle gängige Denkmuster zum Thema Grenzen und Beschränkungen infrage.

Zudem soll sichtbar werden, wie simple Messgrössen durch Beziehungen ersetzt werden. Auch wie Gefühle und Orte in Verbindung treten und dadurch ein neuartiges Raumverständnis möglich werde, soll gezeigt werden. «Eine andere Landkarte entsteht», so das Projektteam.

Biennale soll ab Mai öffnen

Die 17. Internationale Architekturausstellung La Biennale di Venezia soll ihre Tore am 22. Mai öffnen und bis 21. November dauern, nachdem sie eigentlich bereits für das letzte Jahr geplant war.

Bei Pro Helvetia geht man fest davon aus, dass die Biennale nun trotz der Pandemie fürs Publikum geöffnet wird. «Wir sind schon am Aufstellen», heisst es gegenüber der Nachrichtenagentur Keystone-SDA.

Die Schweizer Kulturstiftung Pro Helvetia ist für den Schweizer Pavillon zuständig. Sie rechnet mit einem Gesamtbudget inklusive Begleitanlass und Publikation von 650'000 Franken. Dazu kommen Beiträge von Sponsoren. Die Ausstellung im Schweizer Pavillon übernimmt ein Westschweizer Team von Architektur- und Kunstschaffenden, wie bereits zu Projektbeginn kommuniziert wurde.

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