Schweden: Schiffswrack offenbart maritime Geschichte
In Schweden entdecken Meeresarchäologen vor der Küste ein aussergewöhnlich gut erhaltenes Schiffswrack aus den 1480er-Jahren.

Vor der Küste südlich von Stockholm entdeckten Meeresarchäologen ein aussergewöhnlich gut erhaltenes Schiffswrack. Das Wrack stammt aus den 1480er-Jahren.
Es gilt als ältestes Beispiel der Kraweelbauweise im nordischen Raum, wie das «Hamburger Abendblatt» berichtet.
Die Kraweelbauweise, ursprünglich aus dem Mittelmeer, ermöglichte stabilere und glattere Schiffsrümpfe als die bisherige Klinkerbauweise.
Schweden: Erhaltungszustand des Wracks
Das Schiff misst etwa 30 Meter Länge und sieben Meter Breite. Auffallend ist der Erhaltungszustand: Heckpfosten und Ruder stehen noch aufrecht.

Forscher vermuten, dass die neue Bauweise als Reaktion auf die Einführung von Schiffsartillerie im 15. Jahrhundert entstand. Um den Rumpf widerstandsfähiger zu machen.
Historische Bedeutung und Herkunft des Wracks
Das Holz des Wracks stammt aus Südschweden. Genauer aus der Region Kalmar oder Ost-Blekinge, wie eine dendrochronologische Analyse der Universität Lund ergab.
Wrack 5 ist Teil von fünf bekannten Wracks in der Landfjärden-Region. Früher hielt man sie für Wikingerschiffe, doch neuere Untersuchungen datieren die meisten auf das 17. und 18. Jahrhundert.
Wrack 5 ist das älteste und zeigt den Übergang vom mittelalterlichen zum modernen Schiffbau. So berichtet das «Hamburger Abendblatt» weiter.
Fortschritt im Schiffbau durch Kraweelbauweise
Die Kraweelbauweise zeichnet sich durch eng aneinanderliegende Planken aus, die einen glatten Rumpf formen. Diese Technik verbesserte die strukturelle Stabilität erheblich, was für die Bewaffnung der Schiffe entscheidend war.
Experten sehen darin einen Wendepunkt in der maritimen Technik Nordeuropas. Die Entdeckung liefert wertvolle Einblicke in die Entwicklung der Schifffahrt.
Es zeigt, wie Schweden im 15. Jahrhundert technologische Innovationen übernahm und weiterentwickelte. Archäologen betonen die Bedeutung des Fundes für das Verständnis der europäischen Schifffahrtsgeschichte.