Schweden: Nach Brand und Stromausfall – Fähre in Gotland angekommen

Das Wichtigste in Kürze
- Auf der Fähre Stena Scandica ist am Montagmittag ein Brand ausgebrochen.
- Die Passagiere mussten am Hafen der schwedischen Insel Gotland evakuiert werden.
Es sollte eine normale Überfahrt von Lettland nach Schweden werden. Doch nach einem Brand und einem Stromausfall drohte die Stena Scandica auf Grund zu laufen. Jetzt ist die Fähre mit Hunderten Passagieren an Bord im Hafen angekommen.
Im schwedischen Fernsehen war am Dienstagvormittag zu sehen, wie zwei Schlepperboote dem Schiff bei der Einfahrt in den Hafen halfen.
Auf der Fähre, mit 299 Menschen an Bord, war am Montagmittag ein Brand in einem Kühlcontainer auf dem Autodeck ausgebrochen. Dieser war schnell gelöscht, hatte aber einen Stromausfall verursacht. Dadurch war das Schiff am Abend bei starkem Wind auf die schwedische Insel Gotland zugetrieben.
Etwa 30 Passagiere wurden in Schweden evakuiert
Ein Wettlauf gegen die Zeit begann. Die Rettungskräfte brachten zunächst Familien mit Kindern und ältere Menschen mit Helikoptern von Bord. «Den Erwachsenen kann man das ja erklären, bei den teils sehr kleinen Kindern war das etwas schwieriger.» Das sagte Retter John Jonsson der schwedischen Boulevardzeitung «Expressen».
In einer Art Tasche wurden die Kinder bei kräftigem Wind in den Hubschrauber hochgezogen. «Wir haben immer zuerst einen Erwachsenen hochgeschickt und dann das Kind. Damit es jemanden gab, der es entgegennehmen und beruhigen konnte.»
Um die 30 Menschen wurden auf der gotländischen Passagierfähre M/S Visby abgesetzt, die dem Schiff zu Hilfe geeilt war. In der Nacht kam die Fähre mit den erschöpften, aber auch erleichterten Passagieren im Hafen von Visby an. «Es war ein sehr harter Tag», sagte Viesturs Zirins, ein lettischer Passagier, dem schwedischen Rundfunk. «Aber die Rettungskräfte haben den besten Job gemacht.»
Evakuierung gestoppt
Kurz vor der gotländischen Küste hatte die Besatzung die Gefahr doch noch gebannt und zwei Motoren zum Laufen gebracht. Die Evakuierung wurde bei Einbruch der Dunkelheit gestoppt.
In langsamem Tempo setzte sich die Fähre daraufhin am späten Montagabend in Richtung ihres Zielhafens in Bewegung. In Begleitung eines Schleppers, der Küstenwache und eines Schiffs der Seerettung.
Am Dienstagvormittag hatten die rund 270 an Bord verbliebenen Menschen in Schweden wieder festen Boden unter den Füssen. Sie sollten zunächst in einem Hotel untergebracht werden, um sich zu erholen, berichtete der schwedische Rundfunksender SVT.
Auch Krisenhelfer seien vor Ort. Die Behörden wollen nun untersuchen, wie es zu dem Brand auf der Fähre kommen konnte, die 2005 gebaut wurde. Sie müssen auch beurteilen, ob und wann die Fähre wieder fahren kann.