Beim Gespräch in einer brandenburgischen Schule wählt der Kanzler drastische Worte für die Aktionen der Aktivisten. Die reagieren – in ähnlich drastischem Ton.
Ein Verkehrsteilnehmer (r) zieht bei einer Blockade der Letzten Generation auf der Autobahn 100 eine Aktivistin von der Strasse. Erneut hat die Klimaaktivistengruppe an zahlreichen Stellen in der Stadt Strassen blockiert.
Ein Verkehrsteilnehmer (r) zieht bei einer Blockade der Letzten Generation auf der Autobahn 100 eine Aktivistin von der Strasse. Erneut hat die Klimaaktivistengruppe an zahlreichen Stellen in der Stadt Strassen blockiert. - Paul Zinken/dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Klimaschutz-Aktivisten der Letzten Generation haben sich «fassungslos» über die Kritik von Bundeskanzler Olaf Scholz an ihren Anklebe-Aktionen geäussert, die der SPD-Politiker im Gespräch mit Schülern als «völlig bekloppt» abgekanzelt hatte.

«Herr Scholz, wie können Sie es wagen, sich vor die Kinder zu stellen, deren Zukunft Sie gerade vernichten und davon zu sprechen, dass Sie Protest gegen Ihre zerstörerische Politik «völlig bekloppt» finden?», erklärten die Umweltschützer. Es sei schliesslich die Schuld des Kanzlers, dass Menschen auf Deutschlands Strassen friedlich versuchen müssten, ihre Grundrechte zu erstreiten. «Die Ursache unseres Protests liegt in der verantwortungslosen Befeuerung des gesellschaftlichen Zusammenbruchs durch die Regierung Scholz.»

Die Gruppe Letzte Generationen macht regelmässig mit Sitzblockaden und Aktionen in Museen auf die fatalen Folgen der Erderhitzung aufmerksam. Die Mitglieder kleben sich dabei häufig fest – an Strassen oder auch an Kunstwerken.

Scholz hatte am Montag in einer Schule im brandenburgischen Kleinmachnow gesagt, er habe den Eindruck, dass die Aktionen nicht dazu beitrügen, dass irgendjemand seine Meinung ändere, sondern es ärgerten sich vor allem alle.

Dazu erklärte die Gruppe Letzte Generation, Scholz präsentiere sich als «der liebe Onkel», obwohl er wisse, dass er diese Kinder gerade in einen globalen Schulbus schiebe, der mit 98 Prozent Wahrscheinlichkeit tödlich verunglücke. Damit zitierten die Aktivisten eine Aussage des früheren Leiters des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung (PIK), Hans Joachim Schellnhuber. Er hatte 2019 mit Blick auf die unzureichende Klimaschutzpolitik gesagt: «Ich sage Ihnen, dass wir unsere Kinder in einen globalen Schulbus hineinschieben, der mit 98 Prozent Wahrscheinlichkeit tödlich verunglückt.»

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