Schlüpfrige Post für Frankreichs Premier Castex
Frankreichs Premierminister Jean Castex findet in seiner Post immer wieder Dessous. Durch diese Aktion protestieren Dessous-Händler gegen die Corona-Massnahmen.

Das Wichtigste in Kürze
- Die Dessous-Händler in Frankreich sind nicht mit den Corona-Massnahmen einverstanden.
- Aus Protest schicken sie Premierminister Jean Castex Dessous per Post.
Der französische Premierminister Jean Castex bekommt derzeit jede Menge schlüpfrige Post: Über die Corona-Restriktionen empörte Inhaber von Unterwäsche-Geschäften schicken ihm seit einigen Tagen Damenschlüpfer zu.

Mit der Aktion wollten sie wegen der «sehr ernsten Lage von hunderten Dessous-Läden in ganz Frankreich Alarm schlagen». Das erklärte jetzt eine Gruppe von rund 500 Dessous-Händlern, die sich über das Onlinenetzwerk Facebook zusammengeschlossen hat.
Dessous-Händler halten sich für «essenziell»
Die seit Wochenbeginn laufende Kampagne heisst «Action Culottée» – ein Wortspiel, das sich in etwa als «dreiste Aktion» übersetzten lässt. «Culotte» ist das französische Wort für Damenschlüpfer.
Mit der Kampagne protestieren die Händler gegen die zu Monatsbeginn verfügte Schliessung der Dessous-Geschäfte als Teil der allgemein verschärften Corona-Massnahmen. Nur Läden mit von der Regierung als «essenziell» eingestufter Ware dürfen seither geöffnet bleiben – Unterwäsche zählt nicht dazu.

Die Dessous-Händler argumentieren jedoch, dass sie durchaus einen «essenziellen» Bedarf erfüllen. In ihren Läden werde nicht nur verführerische Wäsche verkauft, sondern die Kunden hätten «viele Gründe» für ihren Einkauf.
Eine Ladenbesitzerin aus Südostfrankreich nannte im Fernsehsender France 3 beispielsweise Frauen mit grosser Oberweite. Diese könnten nur durch Anprobieren einen passenden BH finden. Ein weiteres Beispiel waren Mütter, die spezielle Büstenhalter für das Stillen einkaufen wollten.