Scheidender Botschafter Melnyk auf dem Weg nach Kiew
Fast acht Jahre lang war er der Botschafter der Ukraine in Deutschland: Melnyk verlässt heute Berlin. Er wird inzwischen auch für einen konkreten Posten in Kiew gehandelt.

Das Wichtigste in Kürze
- Nach fast acht Jahren als ukrainischer Botschafter in Deutschland ist Andrij Melnyk Richtung Kiew aufgebrochen, wo er einen neuen Posten im Aussenministerium übernehmen soll.
Er sei gegen 10.00 Uhr mit dem Auto von seiner Residenz abgereist, teilte Melnyk der Deutschen Presse-Agentur mit. Am Montag wird sein Nachfolger Oleksii Makeiev in Berlin erwartet. Der Wechsel an der Spitze der Botschaft wird formell aber erst mit der Akkreditierung bei Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier vollzogen, für die es noch keinen offiziellen Termin gibt.
Der 47-jährige Melnyk war im Januar 2015 Botschafter in Deutschland geworden und hat sich hier mit einer für einen Diplomaten ungewöhnlich harten Gangart gegen die deutsche Staatsführung einen Namen gemacht. In den ersten Kriegsmonaten wurde Melnyk zu einem der häufigsten Gäste in deutschen Talkshows. Kaum ein Tag verging, an dem er nicht Kampfpanzer und Luftabwehrgeschütze forderte und der Regierung Zögern und Zaudern vorwarf.
Melnyk sieht seine Aufgabe erfüllt
«Ich glaube, es ist mir gelungen, die Deutschen für das Thema Ukraine zu interessieren, dafür zu sorgen, dass man die Ukraine hier wirklich erkennt und versteht», sagte Melnyk der dpa vor seiner Abreise. «Wenn ich jetzt nach Hause komme, erfüllt es mich mit Stolz, dass viele Waffensysteme aus Deutschland geliefert wurden, die uns helfen, die besetzten Gebiete und unsere Landsleute Schritt für Schritt zu befreien.» Melnyk betonte aber auch, dass noch mehr geliefert werden müsse, «um die Russen zu vertreiben».
Der scheidende Botschafter soll nun wahrscheinlich Vize-Aussenminister werden, ein Posten, den er schon früher einmal hatte. Die Regierung hat aber noch nicht abschliessend darüber entschieden. «Deswegen bin ich selbst gespannt, was auf mich zukommt. Ich werde wahrscheinlich am Dienstag Präsident Selenskyj sehen. Und er wird mir dann hoffentlich persönlich sagen, wo er mich in seinem grossen Team sieht», sagte Melnyk der dpa.














