Haft

Sabotage an ICE-Strecke: 13 Jahre Haft gefordert

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Deutschland,

Ein Mann soll Schrauben an Schienen einer ICE-Trasse gelockert haben. Vor dem Wiesbadener Landgericht wird ihm versuchter Mord vorgeworfen. Nach den Schlussvorträgen steht der Prozess vor dem Ende.

Der Angeklagte soll nahe der Theisstalbrücke im Taunus über 250 Schienenschrauben gelöst haben. Foto: Andreas Arnold/dpa
Der Angeklagte soll nahe der Theisstalbrücke im Taunus über 250 Schienenschrauben gelöst haben. Foto: Andreas Arnold/dpa - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Im Prozess um eine mutmassliche Sabotage an der ICE-Schnellstrecke Frankfurt-Köln liegen die Forderungen von Anklage und Verteidigung sehr weit auseinander.

Die Staatsanwaltschaft sprach sich vor dem Landgericht Wiesbaden für 13 Jahre Haft für den 52-jährigen Angeklagten aus, die Verteidigung verlangte einen Freispruch. Ein Urteil soll am kommenden Montag (29. März) fallen.

Die Anklage wirft dem Mann vor, im März 2020 auf der ICE-Strecke Köln-Frankfurt nahe der Theisstalbrücke bei Niedernhausen im Taunus über 250 Schienenschrauben gelöst zu haben. Der Mann habe es billigend in Kauf genommen, dadurch einen Zug entgleisen zu lassen und damit sehr viele Menschen zu töten.

Die Vertreterin der Staatsanwaltschaft sieht den Angeklagten nach der Beweisaufnahme unter anderem des versuchten Mordes überführt, wie sie in ihrem Plädoyer sagte. Die Verteidigung sprach von einem reinen «Indizienprozess» mit «sehr vielen Fragezeichen». Die Täterschaft des Angeklagten sei nicht bewiesen. So sei er nie am Tatort gesehen worden - DNA oder Fingerabdrücke gebe es nicht. Der mehrfach vorbestrafte 52-Jährige verzichtete auf ein letztes Wort.

Zwei Lokführer waren am 20. März 2020 auf der Strecke auf Schläge und verändertes Fahrverhalten ihrer Züge aufmerksam geworden. Auf einer Strecke von rund 80 Metern wurden lose Gleise entdeckt. Bis dahin hatten schon 414 Züge den Streckenabschnitt passiert. Nur 5 bis 30 weitere Züge hätte es laut einem Sachverständigen gebraucht, bis ein Zug entgleist wäre. Bei der Entgleisung eines Zugs mit einer Geschwindigkeit von 300 Kilometern pro Stunde sei «ein katastrophaler Ausgang mit einer Vielzahl von Toten» wahrscheinlich.

Schon Jahre zuvor hatte der Mann mehrmals unter anderem an das Bundeskanzleramt Briefe geschrieben und behauptet, eine islamistische Terrorzelle bereite Anschläge auf den Bahnverkehr vor. Nur er könne die Anschläge verhindern. Dafür forderte er Beträge von vielen Milliarden Euro. Als er nicht die gewünschte Reaktion erhielt, soll er sich laut Anklagebehörde dazu entschlossen haben, einen Anschlag der erfundenen Terrorzelle zu inszenieren.

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