Der Kreml dementiert, 100 Millionen Dollar Auslandsschulden nicht bezahlt zu haben. Russland sieht sich als zahlungsfähig und willens, den Betrag zu begleichen.
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Russische Rubel-Banknoten liegen auf einem Tisch. Wenn ein Staat Schulden hat, werden darauf Zinsen fällig – und wenn ein Staat diese nicht zahlen kann, gilt er als zahlungsunfähig, mit oft dramatischen Folgen. - Sven Hoppe/dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Der Kreml verneint, Auslandsschulden nicht bezahlt zu haben.
  • Russland sieht sich als zahlungsfähig an und möchte die Schulden begleichen.
  • Er verweist auf die westlichen Sanktionen, welche die Auszahlung verhindern würden.

Der Kreml hat Berichte zurückgewiesen, wonach Russland seine Auslandsschulden nicht bezahlt haben soll. «Wir sind damit nicht einverstanden», erklärte Kremlsprecher Dmitri Peskow am Montag der Agentur Interfax zufolge. Es geht um eine Zahlung von 100 Millionen Dollar (etwa 958 Millionen Franken).

Zuvor war in der Nacht eine 30-Tage-Frist ausgelaufen, innerhalb derer fällige Zinsen auf zwei Staatsanleihen in Auslandswährung zu zahlen waren.

Russland: Westliche Sanktionen verhindern Zahlung

Russland betont, wirtschaftlich in der Lage und auch willens zu sein, die Schulden zu bedienen. Allerdings verhindern westliche Sanktionen die Auszahlung, da Moskau nicht auf seine im Westen eingefrorenen Auslandsguthaben zurückgreifen kann. Ausserdem können heimische Reserven nicht an ausländische Geldinstitute überwiesen werden.

Laut dem Finanzministerium in Moskau wurde die fällige Rate für die Zinsen bereits am 20. Mai überwiesen, fünf Tage bevor das von der Kontrollbehörde des US-Finanzministeriums OFAC erlassene Transaktionsverbot für russische Zahlungen in Kraft trat. Finanzminister Anton Siluanow nannte den drohenden Zahlungsausfall daher eine «Farce».

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