NATO

Russland kritisiert Rauswurf von Diplomaten bei der Nato

Keystone-SDA
Keystone-SDA

Russland,

Russische Diplomaten wurden vom Nato-Verteidigungsbündnis abgezogen. Russland kritisiert diesen Beschluss aufs Schärfste.

NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg spricht während einer Pressekonferenz nach einem Treffen der nationalen Sicherheitsberater im NATO-Hauptquartier in Brüssel. Stoltenberg bezeichnete am Donnerstag die Beziehungen zu Moskau als so schlecht wie seit dem Kalten Krieg nicht mehr. Foto: Virginia Mayo/Pool AP/dpa
NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg spricht während einer Pressekonferenz nach einem Treffen der nationalen Sicherheitsberater im NATO-Hauptquartier in Brüssel. Stoltenberg bezeichnete am Donnerstag die Beziehungen zu Moskau als so schlecht wie seit dem Kalten Krieg nicht mehr. Foto: Virginia Mayo/Pool AP/dpa - sda - Keystone/Pool AP/Virginia Mayo

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Nato hat die Zahl russischer Diplomaten bei den Verteidigungsbündnissen reduziert.
  • Dies entspreche laut Russland nicht den Schritten für verbesserte Beziehungen.
  • Eine Wiederaufnahme des Dialogs rückt in weite Ferne.

Russland hat die von der Nato beschlossene Reduzierung der Anzahl seiner Diplomaten bei dem Verteidigungsbündnis kritisiert. Der Schritt widerspreche den Äusserungen der Nato-Vertreter über eine gewünschte Verbesserung der Beziehungen. Das sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow der Agentur Interfax zufolge am Donnerstag.

Maximalgrösse reduzieren

«Diese Handlungen erlauben es uns natürlich nicht, uns Illusionen zu machen hinsichtlich einer möglichen Normalisierung der Beziehungen. Und einer Wiederaufnahme des Dialogs mit der Nato», sagte er. «Vielmehr werden diese Perspektiven praktisch komplett zunichte gemacht.»

Wladimir wladimirowitsch Putin
Der russische Präsident Wladimir Putin hat den Ukraine Konflikt zum Eskalieren gebracht. - keystone

Das Verteidigungsbündnis hatte zuvor acht russischen Diplomaten ihre Akkreditierung entzogen. Dies, weil sie als Mitglieder der russischen Vertretung bei der Nato auch für den Geheimdienst gearbeitet haben sollen. Beschlossen wurde zudem, die Maximalgrösse der russischen Mission zu reduzieren. Statt 20 dürften künftig nur noch 10 Personen akkreditiert sein.

«Wir müssen handeln, wenn wir sehen, dass Mitglieder der russischen Delegation Aktivitäten durchführen, die nicht ihrer Akkreditierung entsprechen.» Dies erklärte Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg am Donnerstag. Er bezeichnete die Beziehungen zu Moskau als so schlecht wie seit dem Kalten Krieg nicht mehr.

Erkenntnisse des Nachrichtendienstes

Zugleich betonte der Norweger, dass die Nato trotz des Vorfalls am Dialog mit Moskau festhalten wolle. Man stehe bereit, eine Sitzung des Nato-Russland-Rates einzuberufen, sagte Stoltenberg. Eine Einladung sei bereits vor langer Zeit erfolgt, bislang habe Russland darauf aber nicht positiv geantwortet.

Ukraine-Krieg
Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg erwartet eine weitere Verschärfung der Kämpfe und der humanitären Notlage. - Keystone

Unklar liess Stoltenberg unterdessen, ob die Beamten klassische Spionage betrieben oder lediglich nicht als Geheimdienstmitarbeiter deklariert waren. Die Entscheidung zum Entzug der Akkreditierung beruhe auf eigenen nachrichtendienstlichen Erkenntnissen. Zu solchen äussere man sich nicht, hatte ein Nato-Sprecher bereits am Mittwochabend kurz nach Bestätigung der Entscheidung erklärt.

Stoltenberg fügte am Donnerstag lediglich hinzu, dass die Entscheidung nicht in Verbindung zu einem bestimmten Ereignis stehe.

Kommentare

Weiterlesen

Brüssel
1 Interaktionen
Brüssel

MEHR IN NEWS

Mark Rutte
Nato-Chef
Ukraine-Krieg
2 Interaktionen
Russland greift an
1 Interaktionen
Trump-Freund

MEHR NATO

Mark Rutte
10 Interaktionen
Forderung
Drohnen
17 Interaktionen
Nato-Basis
Belgien Verteidigungsminister Theo Francken
13 Interaktionen
Kein Zufall
Drohnen
25 Interaktionen
Ermittlungen laufen

MEHR AUS RUSSLAND

Wladimir Putin
53 Interaktionen
Wegen Schulden
lawrow
12 Interaktionen
Aussenminister
Wolgograd
Ukraine-Krieg
Putin
19 Interaktionen
«Russophobie»