Auf Facebook folgt Twitter: Russland hat beide Nachrichtendienste blockiert. Viele Informationen über den Krieg werden zurzeit auf solchen Plattformen bezogen.
Twitter-Logo
Twitter-Logo - AFP/Archiv
Ad

Das Wichtigste in Kürze

  • Russland hat zuerst Facebook und jetzt auch Twitter blockiert.
  • Bereits zuvor erteilte Moskau den Meta-Unternehmen hohe Geldstrafen.
  • Auslöser für die Sperrung seien kremlkritische Informationen sowie Falschinformationen.

Nach Facebook ist nun auch der Kurznachrichtendienst Twitter blockiert in Russland. Aus den Angaben der russischen Medienaufsicht Roskomnadsor gehe hervor, dass Twitter auf dem Gebiet des Riesenreichs nicht mehr aufrufbar ist. Dies meldete die Agentur Interfax am Freitag.

Nutzende von Twitter in Moskau bestätigten, dass das Netzwerk auf Mobiltelefonen nicht mehr funktionierte. Roskomnadsor hatte Twitter zuvor schon deutlich verlangsamt, weshalb es etwa schwierig gewesen war, Videos dort anzuschauen. Zuvor war am Freitag Facebook blockiert worden.

Die US-Konzerne waren zuvor schon mehrfach zu Geldstrafen verurteilt worden. Denn nach Aufforderung der Behörden in Moskau haben sie kremlkritische Informationen nicht gelöscht.

Millionen Menschen in Russland erhalten keine Informationen mehr

Facebook kritisierte die Abschaltung in Russland. Millionen Menschen würden von verlässlichen Informationen abgeschnitten, meinte der Facebook-Manager Nick Clegg bei Twitter. Ihnen werde auch die Möglichkeit genommen, sich über das soziale Netzwerk mit ihren Familien und Freunden in Verbindung zu setzen.

Zuvor waren in Russland zudem mehrere unabhängige Medien abgeschaltet worden, darunter der kremlkritische Radiosender Echo Moskwy und der Internet-Fernsehsender Doschd. Der russische Präsident Wladimir Putin hatte ausserdem mehrere Gesetze zur weiteren Einschränkung der freien Meinungsäusserung unterzeichnet.

Telegram kann weiterhin genutzt werden

Viele Russen informieren sich über die sozialen Netzwerke auch über den Krieg Russlands gegen die Ukraine. Verbreitet sind in Russland geschützte Netzwerkverbindungen (VPN), über die der Zugang zu Facebook und Twitter weiter gewährleistet ist. Legal ist das in vielen Fällen nicht. Besonders intensiv genutzt wird der Nachrichtenkanal Telegram, den russische Behörden bisher nicht haben technisch einschränken können.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

Wladimir PutinInternetKriegFacebookTwitter