Die USA greifen wegen des Falls Skripal zu neuen Sanktionen gegenüber Russland. Sie würden sich wie ein Polizeistaat verhalten, lautet die Kritik aus Moskau.
Soldaten tragen Schutzanzüge während der Ermittlungen zur Vergiftung des Ex-Doppelagent Skripal und dessen Tochter.
Soldaten tragen Schutzanzüge während der Ermittlungen zur Vergiftung des Ex-Doppelagent Skripal und dessen Tochter. - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Russland kritisiert die USA wegen den verhängten Sanktionen.
  • Die USA verhalte sich wie ein Polizeistaat.

Die russische Politik reagiert mit scharfen Worten auf neue US-Sanktionen wegen des Giftanschlags auf den ehemaligen russischen Doppelagenten Sergej Skripal. Der Aussenpolitiker Konstantin Kossatschow sagte, die USA führten sich wie ein Polizeistaat auf. Der Beschuldigte werde bedroht und gefoltert und schliesslich «wie in den schlimmsten Traditionen der Lynchjustiz» bestraft, sagte der Vorsitzende des Aussenausschusses im Föderationsrat am Donnerstag in Moskau.

Der Ex-Agent Skripal und seine Tochter Julia hatten im März in England eine Vergiftung mit dem in der Sowjetunion entwickelten Kampfstoff Nowitschok nur knapp überlebt. Die britische Regierung macht Russland für den Anschlag verantwortlich. Moskau weist jede Schuld von sich. Das US-Aussenministerium verkündete am Mittwoch (Ortszeit) die neuen Sanktionen. Washington wertet den Fall als verbotenen Einsatz von Massenvernichtungswaffen.

Die kommenden Strafen zielten auf eine Zerstörung der russischen Wirtschaft, sagte der Experte Fjodor Lukjanow, Chefredakteur der Zeitschrift «Russia in Global Affairs». Nach dem Gipfeltreffen der Präsidenten Donald Trump und Wladimir Putin in Helsinki müsse die US-Führung offenbar beweisen, dass sie hart gegen Russland sei, sagte er der Agentur Interfax zufolge. Trump war nach dem Treffen schwer kritisiert worden, weil er sich Putins Dementi einer russischen Einmischung in die US-Wahlen zueigen gemacht hatte.

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