Russland belegt britische Journalisten mit Einreiseverbot
Weitere 50 britische Staatsbürger dürfen nicht mehr nach Russland einreisen. Betroffen sind vor allem Journalisten und Regierungsmitarbeiter.

Das Wichtigste in Kürze
- Russland belegt 50 britische Journalisten mit Einreiseverboten.
- Diese ergänzen eine lange Liste von westlichen Staatsbürgern.
Russland hat weitere rund 50 britische Staatsbürger, darunter vor allem Journalisten und Medienvertreter, mit Einreiseverboten belegt. Das russische Aussenministerium veröffentlichte am Dienstag 49 Namen. Diese ergänzen eine lange «schwarze Liste», auf der bereits Hunderte westliche Staatsbürger stehen.
Reaktion auf Grossbritanniens Strafmassnahmen
Unter den Genannten sind auch der BBC-Chef Tim Davie und die Chefredakteure mehrerer britischer Zeitungen. Auch sanktioniert werden die früheren Russland-Korrespondenten Shaun Walker und Luke Harding, die für die Zeitung «The Guardian» arbeiten. Harding war schon in der Vergangenheit trotz Visums und Akkreditierung an der Einreise nach Russland gehindert worden.

Namentlich genannt Korrespondenten der BBC sowie Journalisten der Zeitungen «Daily Mail», «The Times», «Financial Times», «The Daily Telegraph», «The Sunday Times» und von Fernsehsendern. Die Sanktionen gegen die Journalisten seien eine Reaktion auf die Strafmassnahmen gegen russische Medienvertreter in Grossbritannien, hiess es.
Die genannten britischen Journalisten seien beteiligt an der «absichtlichen Verbreitung von verlogenen und einseitigen Informationen über Russland und die Ereignisse in der Ukraine und im Donbass», teilte das Ministerium weiter mit. «Mit ihren voreingenommenen Bewertungen tragen sie auch zur Anheizung von Russophobie in der britischen Gesellschaft bei.»
Auch Vertreter des Verteidigungsministeriums
Auf der Liste stehen zudem 20 Namen von Vertretern des britischen Verteidigungsministeriums und der Rüstungsindustrie. Diese «im Zusammenhang mit antirussischen Handlungen der britischen Regierung», hiess es in der Mitteilung des Ministeriums in Moskau. Demnach ergingen die Sanktionen wegen britischer Waffenlieferungen an die Ukraine. Diese Waffen würden zur «Tötung der friedlichen Bevölkerung und zur Vernichtung der zivilen Infrastruktur eingesetzt», behauptete das Ministerium.
Die prorussischen Separatisten im Donbass beklagen seit 2014 bereits einen massiven Beschuss von ukrainischer Seite durch westliche Waffen. Tausende Menschen sind dort gestorben.