Ein russisches Gericht hat am Montag langjährige Haftstrafen gegen zwei Männer verhängt, die im Jahr 2009 an der Ermordung eines bekannten Mafiabosses beteiligt gewesen sein sollen.
Iwankow verlässt 2005 ein Gericht in Moskau
Iwankow verlässt 2005 ein Gericht in Moskau - Kommersant Photo/AFP/Archiv
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Das Wichtigste in Kürze

  • Mehrere Verdächtige nach Mord an Mafiaboss «Kleiner Japaner» noch flüchtig.

Wjatscheslaw Iwankow alias Japontschik («Der kleine Japaner») wurde im Juli 2009 von Heckenschützen getroffen, als er ein schickes Thai-Restaurant in der Hauptstadt Moskau verliess. Er erlag im Oktober 2009 seinen Verletzungen.

Die Staatsanwaltschaft erhob im März Anklage gegen Murtasi Schadanija, Dschambul Dschanaschija und Kacha Gassajew und beschuldigte sie, den Mord im Auftrag eines anderen Gangsters begangen zu haben. Shadanija wurde am Montag zu 16 Jahren Gefängnis verurteilt und Dschnaschija zu 15 Jahren. Gegen Gassajew war bereits im April eine 14-jährige Haftstrafe verhängt worden.

Zwei weitere Tatverdächtigen, Nugsar Papawa und Astamur Butba, sowie der mutmassliche Drahtzieher Ilja Simonija haben sich nach Angaben der russischen Behörden ins Ausland abgesetzt. Sie werden mit internationalen Haftbefehlen gesucht.

Iwankows Spitzname Japontschik rührte von seiner kleinen Statur, seinen Gesichtszügen und seinen Kenntnissen im Kampfsport Jiu Jitsu her. Seit den 1960er Jahren mischte er bei Erpressungen, Waffen- und Drogenhandel mit und sass bis 1991 lange im Gefängnis. 1992 ging er in die USA und schloss sich in Brooklyn der Russen-Mafia an. 2004 wurde er nach neun Jahren aus einem US-Gefängnis entlassen und nach Russland abgeschoben.

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