Russische Ausspähversuche erreichen in Deutschland neue Dimension
Der deutsche Militärgeheimdienst MAD meldet einen starken Anstieg russischer Ausspähversuche und Störmassnahmen.

Deutschland steht stärker im Fokus russischer Nachrichtendienste als je zuvor, so «Deutschlandfunk». Der Militärische Abschirmdienst (MAD) registriert deutlich mehr Spionageversuche und Sabotageakte als noch im Vorjahr.
MAD-Präsidentin Martina Rosenberg beschreibt das Vorgehen als «massiver und auch aggressiver» als bisher. «Sie gehen vor, wie wir es im Kalten Krieg kannten.»
Instrumente aus dem Kalten Krieg und moderne Technik
Der Instrumentenkasten russischer Dienste reicht von Ausspähung militärischer Anlagen über gezielte Sabotage bis zu offensiven Cyberangriffen. Betroffen sind auch Teile der kritischen Infrastruktur, wie etwa Versorgungseinrichtungen oder Übertragungsnetze, berichtet «N-TV».

Russlands Agenten greifen auf Methoden zurück, die an den Kalten Krieg erinnern, ergänzt durch digitale Innovation. Moderne, gegen elektronische Störungen geschützte Drohnen kommen ebenso zum Einsatz wie raffinierte Desinformationskampagnen zur Destabilisierung.
Russische Agenten nutzen direkte Ansprache
Die Zahl der Verdachtsfälle hat sich binnen eines Jahres fast verdoppelt, bestätigt «T-Online». Russische Agenten nutzen für ihre Netzwerke auch die direkte Ansprache.
Besonders im Visier stehen Personen mit russischen Wurzeln oder engen Beziehungen zu Russland. Ziel ist es, Vertrauen zu gewinnen und informelle Kanäle aufzubauen, wie «Bild» meldet.
Sabotageziele und Schutzmassnahmen
Immer wieder geraten Bundeswehr und Infrastruktur in den Fokus russischer Attacken. Zuletzt wurden laut MAD vermehrt Marineschiffe durch Sabotage beschädigt, etwa durch zerstörte Kabel oder Fremdstoffe in technischen Systemen.
Auch Soldaten mit doppelter Staatsbürgerschaft gelten als gefährdet, da sie ins Visier für Erpressung oder Beeinflussung geraten könnten, berichtet «Zeit».